Im Rahmen unserer Weltreise #CreativElenaRTW verbringen wir insgesamt einen Monat in Neuseeland; davon rund drei Wochen auf der Südinsel und etwa 10 Tage auf der Nordinsel. Bei der Reise mit unseren beiden nicht-schulpflichtigen Kindern entscheiden wir uns bewusst für Neuseeland mit dem Wohnmobil: So kommt man der spektakulären Naturlandschaft Neuseelands richtig nahe.
Nachstehend findet Ihr hier unsere Route über die Südinsel, sowie Tipps & Erfahrungen zum Reisen mit (Klein)Kindern im Wohnmobil in Neuseeland.
Reise mit dem Wohnmobil in Neuseeland: Pause zwischen Lake Tekapo und Queenstown auf der Südinsel.
Christchurch: Abholung unseres Wohnmobils bei McRent und Erkundung der Stadt mit Kindern.
Vor fast 20 Jahren habe ich insgesamt eineinhalb Jahre in Neuseeland gelebt. Aus dieser Zeit erhalten geblieben sind nicht nur traumhafte Erinnerungen, sondern auch viele liebe Bekanntschaften – unter anderem in Christchurch.
Hier werden wir von meinen Freunden Alison, Simon und Ryn Rutherford persönlich begrüßt und durch die Stadt geführt; mit Highlights für die Kids wie das Naturreservat Willowbank, den größten innerstädtischen Spielplatz von Christchurch, das Christchurch Antarctic Centre oder auch die wirklich interessante Street Art der Stadt. Sie schließt mittels Kunst einige der Lücken, die das verheerende Erdbeben von 2011 in Ōtautai, wie die Māori Christchurch nennen, hinterlassen hat.
Dank unseren Freunden können wir unser zuvor gemietetes Wohnmobil bei McRent nahe des Flughafens von Christchurch in aller Ruhe abholen und bequem “von zuhause aus” beziehen. Unser siebeneinhalb Meter langes, äußerst komfortables Modell (mit WiFi on board!) beschert uns fortan ein echtes Home away from Home-Feeling – gerade beim Reisen mit kleinen Kindern wirklich Gold wert.
Blick in den hinteren Teil unseres McRent Wohnmobils: Die Bettenfläche kann zu einer großen King Size Matratze umgebaut werden; die Kinder schlafen in einem Bett im vorderen Teil des Wohnmobils. Wir hatten wirklich gut Platz, die größere wenngleich etwas teurere Variante zahlt sich echt aus.
Ein kleiner Spielraum erleichtert uns die Erkundung des Antarctic Centre in Christchurch: Top Tipp für Familien und alle, die mehr über den südlichsten Kontinent der Welt erfahren möchten.
Street Art ist allgegenwärtig geworden in der 2011 von einem starken Erdbeben getroffenen, zweitgrößten Stadt Neuseelands. Eine große persönliche Freude war gleichzeitig das Wiedersehen mit meiner alten Freundin Ryn Rutherford!
Christchurch Cathedral reloaded: So sieht die Neugestaltung des Hauptplatzes in der Innenstadt aus.
Im Naturreservat Willowbank bestaunen wir die ersten landestypischen Tiere Neuseelands, wie hier die einheimische Waldtaube, genannt Kererū. Auch Kiwis sind in Willowbank zu sehen, dürfen aber nicht fotografiert werden.
Lake Tekapo: Die ersten Herr der Ringe Träume werden wahr!
“Was mir aus Neuseeland besonders in Erinnerung geblieben ist? Vielleicht gleich die ersten Reisetage auf der Südinsel, als wir in Neuseeland mit dem Wohnmobil von Christchurch aus Richtung Queenstown gefahren sind. Hier, vor allem rund um Lake Tekapo, hatte ich ständig das Gefühl, dass gleich Gandalf neben mir her reiten würde ..” So beschreibt mein Mann, ein großer Herr der Ringe Fan, gerne seine ersten Eindrücke aus Neuseeland.
Tatsächlich ist Lake Tekapo eine unglaublich idyllisch gelegene Region im südlichen Zentrum der Südinsel. Von hier aus hat man Zugang zum höchsten Berg Neuseelands, dem Aoraki Mount Cook; bei der Fahrt durch die Landschaft gilt ganz eindeutig: Der Weg ist das Ziel!
Tipp: Campingplätze (auch in der Nebensaison) unbedingt vorab reservieren. In und rund um Lake Tekapo herrscht immer viel Besucherandrang.
Stellplatz erreicht und ab an den See: Lake Tekapo in Neuseeland ist ein zu Recht gerühmtes Reiseziel auf der Südinsel.
Glenorchy: Idyllische Abgeschiedenheit statt Massentourismus in Queenstown.
Die relativ vielen Gäste in Lake Tekapo zeigen uns: Selbst in der Nebensaison (wir sind im April, also im neuseeländischen Herbst unterwegs) ist Neuseeland ein populäres Reiseziel. Wie gut, dass ich von meinen früheren Reisen und Aufenthalten in Neuseeland weiß, wohin man ausweichen kann!
Da ist beispielsweise der Tipp, in Glenorchy anstatt in Queenstown zu nächtigen. Dort gibt es im Gegensatz zu dem quirligen (und teuren!) Queenstown außer dem einen oder anderen Campingplatz, ein paar wenigen Häusern und einem General Store nicht sehr viel – dafür umso mehr klassisch-spektakuläre Landschaften, von denen viele dem Neuseeland-Klischee entsprechen und die auch einige der typischen Herr der Ringe-Drehorte beherbergen. Wiederum ein großer Wow-Faktor für unsere kleine Familie!
Unterwegs nach Glenorchy von Queenstown aus: Ca. eine Stunde länger dauert die Fahrt, dafür endet man im kleinen Ort Glenorchy “in einer der schönsten Sackgassen der Südinsel”! Und ja, wir fahren hier auf der linken Straßenseite 😀
Te Anau & Milford Sound im Südwesten der Südinsel.
Von Glenorchy aus besuchen wir am darauffolgenden Tag Queenstown für ein paar Stunden; das Wohnmobil kann man ganz bequem auf einem eigens dafür vorgesehenen Parkplatz in der Stadt abstellen.
Gut zwei Stunden später sind wir dann mit dem Wohnmobil in Te Anau. Dort habe ich vor vielen Jahren eine Sommersaison lang für RealNZ als Nature Guide gearbeitet; das Gefühl, diesen wunderschönen Ort auf der Welt nun mit meiner Familie teilen zu können ist unbeschreiblich. Auch hier sind wir unterwegs mit Freunden aus meiner ersten Zeit in Neuseeland und lernen – für mich neu – den tollen Campingplatz von Te Anau direkt am See und neben dem Spielplatz kennen!
Wer nach Te Anau kommt, sollte unbedingt noch Zeit für die Weiterreise zum Milford Sound einplanen. Auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel, die Naturlandschaft des Fiordland National Park im Südwesten der Südinsel von Neuseeland einfach eine der allerschönsten der Welt. Wirklich!
Unterwegs in Neuseeland mit dem Wohnmobil: Hier am Lake Wakatipu zwischen Queenstown und Te Anau.
Willkommen in Te Anau, der Heimat des flugunfähigen Takaka-Vogels, der hier mit einer überlebensgroßen Statue abgebildet ist.
Hier habe ich auch mal gearbeitet: Bei der Besichtigung der Te Anau Glowworm Caves mit meinem älteren Sohn Liam. Was für ein schöner, persönlich bedeutsamer Moment für mich!
Auf dem Weg zum Milford Sound am Mirror Lakes haltmachen und mit Aussichten wie diesen belohnt werden.
Milford Sound in Neuseeland (Piopiotahi in der Sprache der Māori), eines der berühmtesten Wahrzeichen des Landes.
Hier haben wir uns eine Milford Sound Overnight Cruise mit RealNZ gegönnt, die jeden NZD wert war: Mitten am Fiord schlafen gehen, speisen und aufwachen, ein einmaliges Erlebnis! Das Wohnmobil kann indes ebenfalls auf einem eigens reservierten Parkplatz direkt am Besucherzentrum abgestellt werden.
Central Otago Obst- und Weinbauregion (und unser erstes Mal Free Camping).
Nach drei Nächten und vier Tagen in Te Anau und Milford Sound, die uns mit der Schönheit ursprünglicher Naturlandschaften Neuseelands verzaubert haben, kommen wir in einer ganz anderen Welt an: Cromwell in Central Otago.
Hier liefere ich Mann + Kids dankenswerterweise für einen halben Tag im örtlichen Motor Museum ab, während ich mir – endlich – Zeit nehmen kann, einige der weltbekannten Weingüter der Südinsel Neuseelands zu erkunden (ja, die kann man auch mit dem großen Wohnmobil ansteuern;).
Etwas nördlich der Stadt Cromwell liegt dann noch ganz praktisch Lowburn Harbour Overnight Campervan Park direkt am Lake Dunstan; hier stehen wir zum ersten Mal auf unserer Reise autark (das lokale Schlagwort lautet “self-contained”), sprich ohne Strom- oder Wasseranschluss wie sonst üblich auf den Campingplätzen.
Central Otago Weingüter entdecken: Für das Auge und den Gaumen gleichermaßen genussvoll!
Unser erstes Mal beim Reisen in Neuseeland mit dem Wohnmobil: Autark stehen unter freiem Himmel. Der Tipp zu diesem Ort stammt von der CamperMate App, eine wirklich gute App für Wohnmobil-Reisende in Australien und Neuseeland.
Lake Wanaka & Umgebung erkunden.
Weiter geht die Reiseroute Richtung Wanaka, einem seit Jahren sehr populären Reiseziel auf der Südinsel. Auch hier machen wir zwei Nächte halt, um ein paar Ausflugsziele in und rund um Wanaka zu erkunden.
Tipp für unser nächstes Mal in Neuseeland (entweder ohne oder mit größeren Kindern;) die sogenannte Secret Sauna am Lake Hawea. What a view! Unbedingt vorab reservieren.
Toller Tipp für eine kleine aber feine Wanderung mit Kindern: Diamond Lake nördlich von Wanaka.
Hier wollten mein Mann und ich eigentlich nur kurz für einen Coffee to go abbremsen. Dann ist ein richtiger Aufenthalt draus geworden: Bike Glendhu in Glendhu Bay vermietet Mountain Bikes und hat diese kleine Pumptrack Strecke für Kids im Angebot!
Roadtrip entlang der Westküste, einer der spektakulärsten Küstenlandschaften der Welt.
Wenn ich einen Ort auf der Welt liebe, dann ist es die sagenhafte Westküste entlang der Südinsel von Neuseeland.
Kaum eine andere Küstenstrecke schlägt mich derart in den Bann, nicht in Australien, nicht in den USA, wie hier. Nach meinen früheren Fahrten bereise ich die Strecke nun also mit dem Wohnmobil. Auch genial!
Von Wanaka führt die Strecke entlang des Lake Hawea, über den Haast Pass und weiter hinab zur Küste. Gleich mehrere Reise-Highlights reihen sich hier wie Perlen auf der Schnur aneinander: Frei Campen in Jackson Bay nahe Haast, ein Hubschrauber-Rundflug vom Meer zu den Gletschern der Südalpen und die weltberühmten “Palatschinken-Berge” Pancake Rocks!
Autark Campen in Jackson Bay mit Besuch des Ocean Beach: Nur die lästigen Sandflies trüben die Strandidylle. Ansonsten haben wir diesen besonderen Ort ganz “am Ende der Welt” nur für uns. Wahnsinn.
Doppelt staunen: Unberührte Natur prallt auf die moderne Zeit, denn selbst in Jackson Bay können wir für die Kids den Film Cars über WiFi streamen!
Unser Highlight, als mein Mann von seiner bestandenen Baumeister-Prüfung erfahren hat! Zur Belohnung gibt’s einen Familien-Hubschrauber-Rundflug mit Glacier Helicopters zu den höchsten Berggipfeln von Neuseeland!!!
Wenig später sind wir wieder direkt am Meer: Die Kleinstadt Hokitika als Jadeverarbeitungszentrum und Austragungsort des jährlichen Wildfoods Festival!
Gut eine Stunde nördlich von Hokitika entdecken wir die “Palatschinken Berge” Pancake Rocks, ebenfalls ein Highlight wenn man die Westküste Neuseelands bereist.
Arthur’s Pass: Tolle Wanderung mit (kleinen) Kindern.
Von Hokitika aus kann man über den Arthur’s Pass, einem von insgesamt drei Pässen auf der Südinsel, die neuseeländischen Alpen durchqueren. Halt zu machen lohnt sich, denn auch hier werden wir bei unserer Suche nach einfachen, kurzen Wanderungen mit kleinen Kindern fündig.
“Te Tautea o Hinekakai”, das “webende Wasser” in der Sprache der Māori, sehen wir nach einem kurzen aber kräftigen Anstieg, den auch unser Jüngster mit etwas Tragen und viel Ermutigen gut schafft!
Gut gemacht ihr Lieben: Kurze, wenngleich etwas steile Wanderungen wie diese zu den “Devil Punchbowl Falls” am Arthur’s Pass sind auch schon mit kleinen Kindern gut möglich.
Kaikoura: Whale Watching Tour an der Ostküste der Südinsel.
Auch dies ein absolutes Highlight unserer Reise durch Neuseeland mit dem Wohnmobil: Wale beobachten in Kaikoura nördlich von Christchurch.
Nachdem wir unsere Freunde in Christchurch ein letztes Mal besucht und verabschiedet haben, schwingen wir unser großes Wohnmobil das wir mittlerweile Big Po getauft haben (nach Po der Panda in Kung Fu Panda!) die kurvige Küstenstraße im Nordosten der Südinsel hinauf.
In Kaikoura (der Ortsname bedeutet in der Sprache der Māori “Ort des guten Essens”), sorgt eine geologische Besonderheit des Meeresbodens für eine das ganze Jahr über ansässige Walpopulation. Somit könnt Ihr an jedem Tag im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit Buckel- und Pottwale beim Abtauchen sehen – und Heerscharen von Delphinen, die munter um die Boote zischen. Was für ein beeindruckendes Schauspiel! Hoffentlich seid Ihr wie wir nicht seekrank; der Wellengang hat es bei den Bootstouren schon in sich ..!
Ein Pottwal kurz vor dem Abtauchen in Kaikoura auf Neuseelands Südinsel. Das Schauspiel fasziniert Kinder wie Erwachsene gleichermaßen.
Golden Bay & Wharariki Beach ganz im Nordwesten der Südinsel.
Von Kaikoura aus ist es zwar noch ein ganz schönes Stück Fahrtzeit nach Golden Bay. Nichtsdestotrotz kann ich den weiten Weg durch das Weinbaugebiet Marlborough, vorbei an Nelson und Motueka sowie “über den Hügel” (Takaka Hill) und bis an die äußerste Spitze im Nordwesten von Neuseelands Südinsel wirklich empfehlen.
Golden Bay ist einfach einzigartig. Hier leben alteingesessene Farmer Hand in Hand mit Hippies und Künstlern; beide Lager einst komplett für sich, heute schon durchmischter, wie mir mein Bekannter und Künstler Grant Knowles erzählt. Wir besuchen ihn und seine Familie nach vielen Jahren wieder und laden sie im Mussel Inn, dem bekannten Wirtshaus von Golden Bay, zum Essen ein.
Wenn Ihr in Takaka seid, unbedingt nach Grant Knowles im Art Vault Takaka fragen und ihn am besten auf einen Kaffee im Wholemeal Organic Café einladen – großartige Gespräche garantiert!
Ansonsten empfehle ich Euch den Besuch der Pupu Springs, einer der größten Süßwasserquellen der Welt (die größte ihrer Art auf der südlichen Hemisphäre), die vielen Künstler in Golden Bay (ich sag nur Kreativ Reisen!) sowie natürlich den Besuch des Wharariki Beach, eines der schönsten Strände Neuseelands. Wieder mal großer Wow-Faktor garantiert!
Wharariki Beach in Golden Bay Neuseeland: Freiheit und Genuss pur.
Picton und die Fähre auf die Nordinsel.
Schweren Herzens fahren wir kurze Zeit später mit der Interislander Fähre von der Süd- auf die Nordinsel. Schweren Herzens eigentlich nur ich, denn meine Männer freuen sich gleichermaßen über alles, was sie in Neuseeland erleben!
Natürlich verdient auch die Nordinsel Neuseelands den Besuch und Euer Augenmerk, jedoch … wer wie ich deutlich mehr Zeit auf der Südinsel gelebt hat und gereist ist, wird verstehen, warum ich so sehr für den Süden des Landes plädiere. Der Norden ist einfach anders – auf seine Art wunderschön, gewiss, aber die Südinsel Neuseelands ist das, was Neuseeland in meinen Augen einfach ausmacht: 100% Pure New Zealand.
Bye bye South Island New Zealand: Blick nach Picton, wo die Fähre von der Südinsel in Richtung Wellington ablegt.
Ein letzter Tipp für Euch: Wenn die Wellen wie hier so richtig wild werden, einfach in den Spielbereich unter Deck flüchten- dort sind die Bewegungen des Schiffst nicht so heftig wie am Oberdeck. Zum Glück sind wir alle, wie wir nun definitiv wissen, nicht seekrank ..!
Mehr über unsere Erlebnisse und Reisetipps aus Neuseeland mit dem Wohnmobil lest Ihr in meinem nächsten Beitrag über die Nordinsel. Hier sind wir von Wellington, der Hauptstadt von Neuseeland, über Hawke’s Bay und Whakatane nach Auckland gereist.
Jetzt zu Euch: Habt Ihr noch offene Fragen, was das Reisen mit dem Wohnmobil durch Neuseeland angeht? In den Kommentaren helfe ich gerne weiter.