13 Reisetipps & Kuriositäten vom Ende der Welt

Nackte Tatsachen, kuschelnde Pinguine & „Spechteln“ im Nationalpark … In weniger als 48 Stunden habe ich herausgefunden, was Ushuaia in Argentinien als südlichste Stadt der Welt so besonders macht! Nachstehende Empfehlungen widme ich Euch zur Unterhaltung & Reiselust an die Südspitze Argentiniens oder: Warum ist aus „Rauchland“ eigentlich „Feuerland“ geworden?

 

Von Biberplagen & „Fahnenbäumen“

Es ist, wie es ist: Als „Krone der Schöpfung“ mussten wir Menschen uns mal wieder „aufpudeln“. Und haben glatt vor über 100 Jahren die ca. 3.000 Ureinwohner Feuerlands mit kanadischen Bibern für den Pelzhandel „ersetzt“. Diese machen nun unkontrolliert aus „windigen Bäumen“ wie diesen Kleinholz für ihre Dämme und schädigen damit das hiesige Ökosystem.

Ein bis zum Boden gebogener Baum in einer grünen Wiese.

Dieser aufgrund des Windes extrem gebogene „Fahnenbaum“ (Arbol Bandera) ist als Postkartenbild weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. Sagt man in Argentinien! 🙂

 

Nackte Tatsachen: Aus dem Leben der Yamanes

Über die Ureinwohner Feuerlands, die mittlerweile leider ausgestorbenen Yamanes (einzig eine 90-jährige Frau lebt noch auf einer abgeschiedenen Insel inmitten des Beagle-Kanals!!!) lernen wir viel im Rahmen unserer dreistündigen, gemütlichen Wanderung durch den Nationalpark Tierra del Fuego. Ist man kulturell und an der faszinierenden Naturlandschaft interessiert, so empfiehlt sich diese Exkursion mit dem argentinischen Unternehmen Canal Fun. Oder wusstet Ihr, dass das Grundnahrungsmittel der Yamanes Muscheln bzw. diese bittersüßen Waldbeeren waren? Sie bis auf Robbenleder nichts anhatten (und das bei Minusgraden und Schnee im Winter ..)? Dafür ständig Feuer bei sich trugen – ergo der Name Feuerland? Diese und viele Geschichten mehr erfahren wir von der sympathischen Flor im Rahmen unserer Nationalparkwanderung.

Eine Beere in einer Hand.

Beeren, die wie Miniatur-Äpfel / Tomaten aussehen, gehörten zu den Grundnahrungsmitteln der Ureinwohner Feuerlands.

 

Eine Frau hält eine Tüte mit weißem Pulver in der einen Hand und einen Löffel in der anderen. Sie lächelt.

Flor geleitet uns mit vielen Informationen, Mate-Tee & Humor durch den wunderschönen Nationalpark Tierra del Fuego.

 

Wandern was das Zeug hält.

Das muss man hier einfach. Bei diesem Anblick ist jeder beleidigte Zeh nach über drei Stunden wieder vergessen: Der Nationalpark Tierra del Fuego lockt mit atemberaubenden Naturlandschaften und spektakulären Ausblicken.

Ein Mann sitzt in einer Wiese welche etwas erhöht liegt. Er ist von hinten zu sehen und vor ihm liegt ein See. Auf dem Strand sind zwei weitere Menschen zu sehen.

Im Rahmen unserer Wanderung entstehen neben zahlreichen Eindrücken auch neue Freundschaften mit weiteren Reisenden.

 

Beobachtungen: Spechteln im Nationalpark

… wie bitte? Tatsächlich beobachten wir eine Gruppe von ca. sechs Spechten auf der Suche nach Insekten. Völlig gebannt sind die Laute der kräftigen Schnäbel, die unentwegt auf Holz klopfen, sehr gut durch den ganzen Wald zu hören.

Ein Specht sitzt auf einem Holzstamm.

Eine Reise ans Ende der Welt, um heimischen Spechten beim Klopfen zuzuhören: Spannend!

 

WiFi is everywhere 😀

Thank God. Damit hatte ich nicht gerechnet! (Video-)Skype, Datenversand, Betreuung meines Blogs: Alles ist hier überall und jederzeit möglich, jedes noch so kleine Café / Lokal / Hotel bietet inzwischen kostenfrei drahtloses Internet an. Nur für den Upload meines Tango-Tanz-Videos muss ich noch einen Breitbandanbieter finden … 😀

Eine Frau sitzt auf einem Ast eines Baumes welcher sich über dem Boden in einem Bogen biegt.

Da lehne ich mich doch gleich entspannt zurück: Meiner Forderung nach „kostenfreiem Internet für alle“ wird ausgerechnet in Ushuaia anstandslos stattgegeben. I LIKE!

 

Last Minute in die Antarktis

Auf der Hauptstraße Ushuaias und bei allen Führungen mit Einheimischen ist es ständig zu hören bzw. zu sehen: Von Ushuaia aus gibt es täglich Last-Minute-Tickets in die Antarktis. Um schlappe $ 3.490,-! Verlockend? Wer zwischen sechs Tagen und zwei Wochen Zeit hat, auf Abruf hierher kommt und das nötige Kleingeld bei sich hat, ist mit an Bord. „Leider“ bin ich diesmal schon an Torres del Paine & El Calafate vergeben … beim nächsten Mal? 😀

Eine Weltkarte.

Weit wäre es ja – quasi – nicht mehr: Von Ushuaia aus sind es nochmal ca. 4.000 Kilometer bis zur Antarktis, eine Seereise von mindestens vier Tagen (hin & retour) sowie zwei Tagen Aufenthalt am südlichsten Kontinent der Erde.

 

Ein Wettrennen mit Schlauchbooten …

… liefert man sich hier ebenfalls gerne: Ein „cooles Erlebnis“ mit vielen Hintergrundinformationen von unseren Nationalparkführern.

Ein Kayak im Wasser auf welchem drei Personen sitzen.

Eine Reise die ist lustig … vor allem über Wasser, hier entlang des Beagle-Kanals im Nationalpark Tierra del Fuego.

 

Vier Frauen stehen in einer Reihe und lächeln eine hält ein Paddeln in der Hand welches sie am Boden abstützt.

Das Siegerteam rund um Anführerin Flor mit ihren Freundinnen, die sie aus Buenos Aires besucht haben!

 

Pinguine schnäbeln, kuscheln, „jumpen“ & quietschen

Ach. Diese Pinguine … Ich habe mich wirklich Hals über Kopf verliebt … Und hätte am liebsten den ganzen Tag auf der Pinguin-Insel „La Pinguinera“ bei diesen süßen Vögeln verbracht. Dabei sehen sie ja an Land richtig tollpatschig aus. Und sind vermutlich genau deshalb so entzückend. Egal ob groß oder klein, dick oder dünn, als dick gefütterte Teenager oder schlanke Eltern: Auf die Inselkolonie der Magellan-Pinguine nahe Ushuaia muss man einmal im Leben kommen. Wirklich! Gute Kamera nicht vergessen 😀

Ein Pinguin.

So süß: Schnäbelnde und gar putzige Wesen, diese ca. kniehohen kleinen Pinguine.

 

Eine Dame hockt am Boden und fotografiert einen Pinguin mit einer Kamera.

Im Rahmen unserer Führung über die Insel kommen wir auf gut markierten Wegen bis auf wenige (Zenti)Meter an die Pinguine heran!

 

Eine Frau sitzt am Boden und lächelt. Hinter ihr ist eine Horde Pinguine zu sehen.

Ich fühle mich wieder wie ein Kind beim Anblick dieser sagenhaften kleinen Wesen – und strahle über das ganze Gesicht!

In San Sebastián stranden die Delfine …

Kurz vor unserer Rückkehr von der Pinguinkolonie besichtigen wir noch das Meeresmuseum, welches von jungen Biologie-Studenten betreut wird. Diese erklären uns die Arbeit an Fundstücken, Skeletten und Meeressäugern wie den Delfinen, welche zuhauf an einer besonders seichten Bucht nördlich der Stadt Ushuaia stranden. Schlecht für die Delphine, gut für die Biologen, welche die verendeten Tiere zu Forschungszwecken nutzen.

Das Rückgrat zweier Wale in einer Wiese.

Das Rückgrat zweier junger Wale liegt hier ausgebreitet vor uns. Ein bizarrer Anblick …

 

„Schönes Wetter!“

Was bedeutet dies in einer Stadt bzw. Region mit „vier Jahreszeiten an einem Tag“ ? Tatsächlich schüttet es, während ich diesen Beitrag hier schreibe, mittlerweile wie aus Eimern, während zwei Stunden zuvor etwas Sonnenschein und milde 20 Grad noch Hoffnung zugelassen haben … Schönes Wetter ist also schlicht und ergreifend: Etwas bewölkt bzw. Sonnenschein, „nur“ leichter Wind und ca. 10 – 20 Grad sommerliches Wetter. 😀 Glück muss man haben …

Eine Wiese vor einem Gewässer. Dahinter Gebirge.

Schön ist es hier: Mit etwas Glück erlebt man tatsächlich zahlreiche dieser windstillen, sonnigen Momente in Tierra del Fuego.

 

Tipps von Einheimischen

… sind meines Erachtens zu jeder Zeit Folge zu leisten. 😀 Damit meine ich alles von kleinen, feinen Restaurant-Tipps abseits der großen Shopping-Straßen mit Touristenzuschlag bis hin zu Tipps für Exkursionen, was wirklich sehenswert ist und wo / wie man sich am besten informiert. Dies funktioniert sowohl auf Spanisch als auch auf Englisch, man braucht keine Scheu haben sich nicht ausdrücken zu können da hier nahezu ein jeder ausgezeichnet zumindest diese beiden Sprachen beherrscht. Ein weiteres Hoch also auf das „Ende der Welt“!

Eine Frau und ein Mann halten sich im Arm und lächeln. Hinter ihnen ist Gewässer und Gebirge zu sehe. Auf einem Schild steht "Bahia Ensenada".

Freundschaften entstehen hier wirklich ganz leicht, über Facebook / Blogs / Email etc. ist man heute schnell in Kontakt und hilft einander in Echtzeit weiter. Ein weiteres HOCH auf die modernen Kommunikationstechnologien! Parallel dazu tut es übrigens auch (sehr) gut, wenn das iPhone tief in der Natur mal gar keinen Empfang hat … 🙂

 

Fußbodenheizung olé!

Zu guter Letzt: Mein süßes kleines Chalet alias „Posada Fueguina“ (was soviel bedeutet wie „Feuerländische Ruhestätte“) erinnert mich tatsächlich in Komfort und Ausstattung an unsere Heimat in Europa, so manches Detail wie die Holzverkleidung, Blumenkisten vor den Fenstern & eben die Fußbodenheizung lassen wahre (und warme!) Heimatgefühle aufkommen … die Nächtigung hier kann ich nur wärmstens empfehlen, das Frühstück mit Blick über die Stadt ist zudem sehr gut.

Für mehr Fotos meiner Reise besuche doch gerne mein Flickr Fotoalbum. Viel Spaß beim durchstöbern!

 

Vielen Dank erneut an das Team von ANDA Travel, welche meinen Aufenthalt hier innerhalb kürzester so nachhaltig bzw. erlebnisreich wie möglich organisiert und mich finanziell mit einem Rabatt von 20% unterstützt haben. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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5 Kommentare

Name * 12. Februar 2013 - 04:29

ich glaub das wird mein nachstes reise ziel !!!sehr interessant dein bericht und ich bin ja gar nicht so weit davon entfernt …besito

Antworte
Elena 12. Februar 2013 - 04:49

Auf jeden Fall!!

Ushuaia sowie die gesamte Region hier sind in jedem Fall eine Reise wert, insbesondere der wunderschöne Nationalpark hier, die Magellan-Pinguine (einzigartig !!! :D) sowie die Bootsfahrten entlang des Beagle-Kanal.

Weitere Abenteuer zu Argentinien findest Du hier: http://www.creativelena.com/reiseblog/argentinien

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Caro 12. Februar 2013 - 17:47

schaut seeeeehr verführerisch aus.

Antworte
Elena 12. Februar 2013 - 20:03

Liebe Caro,

Danke sehr! Freut mich, dass mein Artikel Deine Reiselust geweckt hat 🙂

Warst Du schon mal in Argentinien? Es ist wirklich ein tolles Land, und die Menschen total freundlich, super zum Reisen!

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