Jedes Mal wenn Du meinst, bereits “alles gesehen & erlebt zu haben”, erwischt es Dich. So geschehen auf dieser meiner ersten Reise in das majestätische Nepal, Land der mächtigen Himalaya-Berge, Geburtsstätte des Buddha sowie einer Hauptstadt, die mehr Tempel & Schreine als Einwohner zählt. “Diese drei Tatsachen lassen mich besonders stolz auf mein Land sein!”, erklärt mir die junge Rubi Shrestha aus dem Dorf Sankhu nahe Kathmandu. Rubi ist ein typisch nepalesisches Bauernmädchen mit großem Herzen und einem überraschend scharfen Verstand. Nie zuvor in meinem Leben bin ich solch einer klugen, ruhigen 13-jährigen begegnet, die meine eigenen Weltanschauungen in derart umfassendem Maße teilt. Begeistert verbringen wir viele Stunden gemeinsam und erfreuen uns während meiner ersten Tage in Nepal an den Einblicken, die mir das Leben mit ihrer Familie hier in Sankhu, Kathmandu näherbringt.
Rakesh Shahi, von Mystik Mountains Adventures, ist meine erste Adresse für die Organisation sämtlicher Kultur- & Naturerlebnisse hier in Nepal. Er ist nicht nur ein unglaublich guter Guide mit tollen Kontakten im ganzen Land, sondern auch mein erster Freund in dieser abenteuerlichen Kulturlandschaft Asiens.
“Mein Kollege Ujjwal Uprety kommt mit uns, die nächsten Tagen verbringen wir auf seinem Hof in Sankhu nahe Kathmandu”, erklärt mir Rakesh fröhlich, während er seinen Jeep durch das Verkehrschaos von Kathmandu manövriert. Als eine, die auf ihrer #CreativElenaRTW Weltreise gerade mal aus dem “streng geordneten Japan” angereist ist, ist der Überblick an Hühnern, Hunden, Fuhrwerken, Menschen, Autos, Mopeds & Motorrädern die hier in Kathmandu kreuz & quer unterwegs sind, ziemlich überwältigend: “Wir sind einfach ein Entwicklungsland”, lacht Rakesh mit entwaffnender Ehrlichkeit, “die Realität hat uns und sich selbst längst überholt.” In der Tat ist Verkehrsplanung in der Innenstadt von Kathmandu mitnichten, eine Stadt die nachts verblüffend ruhig ist (eine “Stadt, die tatsächlich schläft!”), doch tagsüber in jegliche Form von Lärm, Bewegung, Gerüchen & Gehupe explodiert. Nach dem Genuss meines ersten typisch nepalesischen Frühstückes, komplett mit köstlich-würzigen “Bara”-Palatschinken und leicht gesüßtem Rahm, steuern Rakesh und ich hinaus aus dem bunten Treiben der Hauptstadt.
“Zuallererst begeben wir uns hinaus aufs Land, dorthin, wo das ‘wahre Leben’ Kathmandus stattfindet.”
Das Dorf Sankhu liegt malerisch am Fuße jener Hügel, welche sich östlich der rund fünf Millionen Einwohner zählenden Hauptstadt Nepals erheben. Hier betreibt Rakesh’s Freund & Kollege Ujjwal Uprety eine Art “Urlaub am Bauernhof” in einfachsten Verhältnissen, perfekt um Reisenden wie mir ein unmittelbares, authentisches Kulturerlebnis des “wahren Nepals” zu vermitteln.

Bei der Ankunft in Sankhu erwarten uns Bilder wie diese: Menschen, welche Feuerholz für ihre Öfen nach Hause schleppen, gut und gerne 50-60 kg schwer.

Rund um Ujjwal’s kleinen Gemüsegarten staune ich fasziniert, was in dieser Vegetationszone als “Winterlandschaft” gilt …

Ujjwal und Rakesh sind großartige Fremdenführer die sogleich zu meinen ersten Freunden hier in Nepal werden …

… und glücklich über meine Begeisterung für die Schönheiten ihrer Heimat sind: Blick über die terrassenartige angelegten Kartoffelfelder im Tal von Kathmandu.
An gutem Essen & Trinken soll es in Nepal nicht fehlen. Dies zumindest gilt, wer frisch gegorenem Reiswein, süßen “Yomari”-Knödeln & feurigem Gemüse gegenüber offen ist … Die Küche Nepals: Eine Liebeserklärung.
Keine Erzählung über die Küche eines Landes ist jedoch vollständig, ohne über die Menschen hinter ihr zu sprechen. Und hier komme ich zurück auf die gute Rubi und ihre Familie, deren Hof gleich neben dem von Ujjwal liegt und welche mich liebenswerterweise als eine der ihren aufgenommen haben. “Gäste sind hier nicht bloß König. Wir behandeln sie wie Götter.” Das mag heiter klingen, ist aber durchaus ernst zu verstehen: Stets werde ich hier in Nepal unglaublich freundlich, herzensgut und liebevoll behandelt. Dabei leben die Menschen hier in denkbar benachteiligten Umständen: Stromausfälle sind an der Tagesordnung. Straßen sind selten asphaltiert (man muss schon froh sein, wenn es überhaupt eine Straße gibt). Fernsehen & Telefone sind jüngste Zeiterscheinungen. Das Leben ist hart, die Bedingungen von täglichen Herausforderungen geprägt. Und dennoch teilen die Menschen hier alles, was sie haben, in einer selbstverständlichen Art und Weise, die mir als Europäerin den Atem raubt: Beste Bauernküche. Unglaubliche Gastfreundschaft. So viel menschliche Wärme. Und Nähe, ohne auch nur den Ansatz von Englisch bzw. ich umgekehrt Nepalesisch zu verstehen …
“Bitte bring uns beim nächsten Mal nicht wieder eine Besucherin, bei deren Abschied wir weinen müssen …”
“Das kannst Du ruhig als Kompliment verstehen”, lächelt mir Rakesh aufmunternd zu, nachdem er das Feedback meines Besuches aus Sankhu für mich übersetzt hat. Lasst mich Euch also bei der Hand nehmen und entführen in die lokale Kultur- & Gastronomieszene Nepals.

… zu der auch Rubi’s Onkel, ein überaus tatkräftiger und hilfsbereiter Mann zählt, der zudem hervorragend kochen kann …

… und uns gerne diese süße Köstlichkeit Nepals auf den Teller zaubert: Herzhafte “Yomari”-Reisknödel gefüllt mit einer süßen Sesamsauce.

Zum Frühstück an diesen frischen Wintermorgen hier im nepalesischen Hochland gibt es starken Kaffee mit süßen Reispops.

Und hier stelle ich Euch Rubi gemeinsam mit ihrem Bruder und weiteren Kindern aus dem Dorf vor, welche aktuell schöne weise Worte in mein kleines Reisetagebuch schreibt …

… Rubi deren Familie ich so sehr ins Herz geschlossen habe dass es schmerzt sie nach drei Tagen wieder verlassen zu müssen, Rubi die mich mit ihren 13 Jahren und ihrem fließenden Englisch mehrfach in ihren klugen Worten und offenen Weltanschauungen verblüfft hat.

Vielen Dank auch Dir, lieber Ujjwal, für die wunderschönen Jam-Sessions auf der Gitarre zu typisch nepalesischen Liedern!
Der Besuch von Sankhu gilt nicht nur als perfekter Ausgleich zum geschäftigen Treiben Kathmandus. Er markiert zudem mein allererstes Hindu-Festival-Erlebnis, genannt “Sali Nadi Swasthani Puja Parba”!
“Leider spreche ich kein Nepalesisch”, bedaure ich gegenüber sämtlichen Ansprechpartnern auf dieser Reise durch Nepal. Noch nicht, denke ich im Stillen. “Beim nächsten Mal kann ich hoffentlich schon mehr!” Überraschenderweise nämlich ist das gesprochene Nepalesisch gar nicht so schwer zu erlernen. Der Name des berühmten Festivals, auf das mich Rakesh & Ujjwal entführen, bedeutet in etwa “Sali River Fasting Ritual Festival“, ein religiöses Fest das dem Fasten & Baderitual der … Frauen! gewidmet ist. Hunderte von ihnen sehe ich daher im wohl eiskalten Fluss baden, dem sie in ihren feurig roten Saris entsteigen. Was für eine Hingabe, was für ein Glaube! Fasziniert gebe ich mich selbst dem bunten Treiben hin und fotografiere mich durch ein Land und ein Erleben, das in der Tat seinesgleichen sucht …

Das heilige Hindu Festival “Sali Nadi Swasthani Puja Parba” ganz in der Nähe von Kathmandu in Nepal …

… lockt Tausende Fans religiösen Brauchtums an, darunter zahlreiche Frauen die zum traditionellen Bad im Fluss gekommen sind …

… und staune nicht schlecht ob der ersten Begegnung mit einem echten sogenannten “Baba”, einem spirituellen Einsiedler in den Weiten Nepals.

Meine Augen jedenfalls bleiben wieder und wieder fasziniert an dieser “Buddha Stupa” hängen, einer UNESCO Welterbestätte von größtem Heiligtum für die lokale Bevölkerung …

… und ich einfach nur fasziniert zurück. Was für eine unglaubliche und wunderschöne Gelegenheit, dermaßen in die Kultur eines solch schillernden Landes wie Nepal eintauchen zu können. BHANEWA – Danke den Menschen Nepals!
Hier könnt Ihr noch mehr Fotos von meiner Reise durch Kathmandu & Sankhu in Nepal genießen:
Hinweis: Ich wurde von Mystik Mountains Adventures & Holidays auf diese Kulturreise durch Nepal eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.
2 Kommentare
Terra de espiritualidade, simplicidade… de rude tradição e calor humano… contrastes! Aguardamos as imagens dos Himalaias!! (das minhas pedras…)
Abraços,
Nepal é um dos paises mais fantasticos no mundo.. Tens toda a razão Fabrizio! Pronto publicarei ainda mais contos de viagem .. Abraços igualmente !