12.000 Kilometer für einen Geburtstagskuchen. “Oh Canada, eh!”

Manchmal im Leben, da weiß man einfach Bescheid. Weiß, dass “das Verrückteste, was man je gemacht hat”, auch das einzig Richtige ist. Sich selbst treu zu bleiben, zum Beispiel. Seinem Herzen zu folgen. Und eben jenen Menschen eine wundersame Überraschung zu bereiten, die es aus ganzem Herzen verdient haben. Auch wenn dazu eine lebensverändernde Reiseentscheidung gehört ..

(Auch wenn ich Bill, Fern und Adam erst vor wenigen Monaten auf meiner atemberaubenden Reise durch Kanada kennen gelernt habe, so weiß ich doch um die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit ihrer Freundschaft Bescheid. Ich spüre es einfach, mehr kann ich gar nicht sagen. Weiß, dass ich richtig liege. Und ich in ihnen eine weitere, große, internationale Familie gefunden habe.).

 

12.000 Kilometer für einen Geburtstagskuchen also …

 

Der Morgen, an dem ich das wohl größte Reiseabenteuer meines Lebens starte, ist kalt und frostig. Der letzte Tag des Jahres, um genau zu sein. Auf meinem Weg zum Flughafen in Wien mache ich noch ein paar Selfies von mir & meinem Großgepäck, dann überlege ich lächelnd und poste doch kein einziges. Schließlich wissen nur eine Handvoll Leute Bescheid, was ich diesmal vorhabe, und noch soll es eine Überraschung bleiben.

 

“Bis bald in Finnland, Elena. Bestimmt freust Du Dich schon auf Deine #NBEFinland Bloggers’ Experience …”

… gewiss, das tue ich auch. Denn Finnland ist ja mein eigentlicher Reiseplan für den Monat Jänner 2017. Vor meiner Rede auf der Reisemesse Matkamessut in Helsinki, sowie meiner zweiten Wintererfahrung in Finnland mache ich aber noch mal einen “kurzen Abstecher”, bevor es in den Norden von Europa geht. …

... an only ever so slight detour by the looks of it, really. ...

… einen Abstecher, genau. Hehe. Könnt Ihr schon erraten, wohin es mich hier genau verschlagen hat ..?

 

Mein letzter Tag im Dezember 2016 hat 30 Stunden. Somit ist dies der “längste letzte Tag im Jahr”, den ich je erlebt habe.

Sanft und unbeschwert ist mein erster Flug an diesem Tag von Wien nach Amsterdam. Erst als es dort zu den Flugsteigen der Übersee-Destinationen geht, werde ich doch ein bisschen nervös: “Your flight to Toronto is now ready for boarding.” Toronto. Kanada. Tatsächlich. “Oh Canada ..!”

Bin ich verrückt geworden? Vielleicht. Ja. So ein ganz kleines bisschen schon.

Bin ich glücklich? Ja. Sehr sogar. Und ganz schön nervös obendrein.

Bin ich drauf und dran, das einzig Richtige zu machen, was ich mir in diesem Moment, an diesem Punkt in meinem Leben, vorstellen kann? JA.

In ganz Kanada wissen zu diesem Zeitpunk nur zwei Menschen Bescheid, dass ich erneut über den Atlantik reise. Eine davon ist meine Freundin und Grafikdesignerin meines Buches, “The Creative Traveler’s Handbook”, Ana Botelho aus Toronto. Ich habe sie im Rahmen meiner Buchpräsentation letzten Herbst in Toronto kennengelernt. Der andere ist Aaron Sands, und er arbeitet “weit draußen im Wilden Westen”, für eine Firma namens “Banff Airporter”. Genau dorthin, in den Wilden Westen, zieht es mich auch auf dieser Reise wieder, doch zunächst …

… mache ich erst mal ein paar Tage Urlaub in Toronto. So ganz undercover. Ohne Wortmeldungen, ohne mich mitzuteilen: Glaubt mir, das tut einer professionellen Reisebloggerin wie mir bei der steten Berichterstattung via Social Media & Co. einfach nur mal gut. Ein paar Tage nur für mich, in denen ich den Jetlag von sechs Stunden Zeitunterschied verdaue, Zeit finde für stundenlange, großartige Gespräche mit meiner lieben Freundin Ana; Gespräche, in denen sie mich unter anderem einlädt, sie in ihrem Heimatland, den portugiesischen Azoren besuchen zu kommen! Da müssen wir doch wirklich mal was planen, Ana.

Dear Ana ...

Liebe Ana Botelho …

 

... thank you sooo much for taking me in on such a happy, spontaneous notice ...

… vielen Dank für all Deine zauberhafte Unterstützung in diesen wundersamen Tagen in Toronto!

 

Next up on my surprise mission: Another four-hour flight from Toronto to Calgary (yes, it's a big, big country ..) ...

Ein paar Tage später nehme ich erneut einen vierstündigen Flug von Toronto nach Calgary (Kanada ist groß, jawohl..) …

 

... and a beautifully frozen one at that: Central Canada, forever coated in white, glistening snow across the Prairies. Beautiful!

… und kann mich am Anblick der über Tausende Kilometer gefrorenen Prärielandschaften im Zentrum Kanadas gar nicht sattsehen: Einzigartig, sowas. Wie kalt es daher auch sein muss, darüber möchte ich lieber noch gar nicht nachdenken.

 

... where, landing on the evening of January 3, 2017 ...

Beim Landeanflug in Calgary am Abend des 3. Jänner 2017 …

 

... I am still only taking pictures, such as this one of another Air Canada plane, for myself : The world has yet to learn where "on Earth" I have landed myself ...

… ertappe ich mich wieder dabei, erst mal nur ein paar Reisebilder wie diese hier für mich selbst zu machen, denn noch habe ich immer noch nicht verraten, “wo in der Welt” es mich hinverschlagen hat. …

 

Right up that same night, Aaron Sands' company of the "Banff Airporter", gives me a ride back to #myBanff - as previously arranged, making him the only person at my final destination knowing that I am coming.

Vom Flughafen in Calgary aus nehme ich dank der Organisation durch Aaron Sands meinen “Banff Airporter” Transfer nach Banff, was nochmals gut 120 Kilometer weiter westlich direkt in den Rocky Mountains liegt.

 

“Hi Elena. Anbei findest Du Deine Buchungsbestätigung mit Banff Airporter. Was für eine aufregende Reise, das wird bestimmt eine tolle Überraschung für all Deine Freunde hier.”

Oh Aaron. Vielen vielen Dank! Deine Hilfe und Unterstützung haben mir wirklich viel bedeutet, vor allem da ich ja wirklich einzig und allein auf das Vertrauen setzten musste, dass “schon alles klappen würde”. Einmal mehr jedoch zaubert mir die Vorfreude meiner gewaltigen Reiseaktion ein Lächeln ins Gesicht. Ich erinnere Euch dazu an das schöne Reisevideo aus Banff mit meinen lieben locals, welches ich im Herbst gemacht habe:

 

Good morning, Banff !!! OMG, I am back. So cold. So beautiful!

Good morning, Banff !!! Wahnsinn, ich bin wieder da. Mitten drin in den kanadischen Rockies. So kalt! So wunderschön. Ich glaub’ es erst mal noch gar nicht.

 

Besides preparing my cake, I also get to try one of Canada's favourite sweet snacks: A classical "Beaver Tail"!

Essen, und zwar gleich mal was Klassisches, hilft dabei: Die Kanadier mögen ihre “Beaver Tails” frittierten Süßspeisen über alles!

 

And once you, too, make it to beautiful Banff, do stop for the most relaxing cup of coffee at my favourite café in town, the "Wild Flour Café" on Bear Street.

Und wenn auch Ihr Euch in Banff einfindet, dann stattet doch dem gemütlichen “Wild Flour Café” auf der Bear Street einen Besuch ab. Die Flat White Kaffees dort sind einfach unschlagbar!

 

Next up though, it's time for my surprise: "Happy Birthday, Adam ..!"

Erst einmal aber lautet es: “Happy Birthday, Adam ..!”

 

4. Jänner 2017. Der Geburtstag meines lieben Freundes Adam. Ich wache zu unsäglichen -27°C am Morgengrauen auf. Willkommen im kanadischen Winter!

Nach dem Frühstück im Banff International Hostel (und der Überprüfung des Ofens für das Kuchenbacken), ziehe ich mich erst mal ganz warm an (Schal, Haube, gegen die Kälte und damit mich auch niemand im Ort frühzeitig erkennt!) und kaufe im lokalen Supermarkt alle Zutaten für einen richtig leckeren, selbst gemachten Karottenkuchen ein. “Karottenkuchen ist mein Lieblingskuchen ..!” Mmmh .. Meiner auch, lieber Adam. 😉

Und das war’s auch schon: Mehr Plan hatte ich nicht. Echt nicht. Ich bin tatsächlich erneut nach Banff, Alberta gereist, in Kanada’s wundersamen “Wilden Westen”, um einigen der liebsten Menschen, die ich auf meiner Kanada-Reise im Herbst zuvor kennen gelernt habe, eine wundersame Überraschung zu bereiten. “Surprise and … Happy Birthday, Adam!”

Verrückt. Echt jetzt. Und doch auch wunderschön. Die Geschichten, die das Leben schreibt. “Du weißt schon, Elena, dass dies nun wirklich alles übertrifft, was ich je an Überraschungen erlebt habe. Ich meine, es kann gut sein, dass ich noch in zwei Monaten laut auflachen muss, da mir erst wieder bewusst wird, dass Du wirklich hergekommen bist. Wahnsinn. Das bedeutet mir, uns allen, wirklich viel ..!”

So gehe ich also, mit meinem warmen Karottenkuchen in der Hand, vom Hostel die Straße hinunter zu Adam’s Wohnhaus. Keine Ahnung, ob selbiger auch zu Hause sein wird. Doch mein Gefühl sagt mir, dass es passen wird und ich einfach nur Vertrauen haben muss, denn es ist tatsächlich so im Leben: Wenn Du etwas wirklich willst, dann findet das Universum einen Weg für Dich. Und ja: Alle waren sie an diesem Abend zuhause. So auch ich.

Home really is where the heart is. …

... thanks Adam, for taking me out to ski at Lake Louise, "shredding powder" ...

Vielen Dank Adam, für die schönen Sternstunden beim Skifahren in Lake Louise: Sie werden mir für mein ganzes Leben unvergesslich bleiben. Mehr vom Winter in den Rocky Mountains könnt Ihr übrigens hier nachlesen!

 

... for the fun parties at your house ...

Vielen Dank, meine liebe internationale Familie aus Banff, für all die guten, genialen happy vibes …

 

Thanks Bill & Fern for the most natural, heart-felt welcome again ...

… und auch Euch, lieber Bill, liebe Fern, auf dass Ihr es erneut für natürlich erachtet habt, mich sofort wieder bei Euch willkommen zu heißen.

 

Hier nun ist sie also, die Geschichte, auf die Ihr allesamt gewartet habt. Eine Geschichte darüber, dass es eben nur eine einzige Wahrheit im Leben gibt: Die eigene nämlich. Deine ganz eigene Welt. Deine Zuversicht. Dein Leben. Es ist voller Wunder: Von der Wärme eines einzigen Blickes, bis hin zu lebensverändernden Reisen: Es gilt, einfach immer nur auf die Zeichen zu achten und konsequent seinen Weg zu gehen.

Zu guter Letzt noch ein schönes Zitat, welches ich aus einem wirklich berührenden Buch mit dem Namen “Three Cups of Tea” habe. Es besagt unter anderem: “Wenn Dein Herz spricht, schreib’ fleißig mit.

Das habe ich. Bis demnächst in Banff!

 

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