„Im Prinzip ist der Hirsch da, dass man ihn isst. Und wir machen dann halt aus der Haut a G’wand“, spricht Tobias Zant, Säcklermeister in siebter Generation Kraft seiner vollsten Überzeugung. „Der Jäger ist eigentlich ein Hüter, ein Begleiter des Hirsch. Nur alte und kranke Tiere werden geschossen. Im Grunde jedoch sehen wir unsere Aufgabe darin, das Wild und den Wald zu schützen und beides in Harmonie mit der Natur zu halten“, hält Gerhard Schaffer im Rahmen unserer Wildtierfütterung in Thumersbach nahe Zell am See dagegen.
Was nun also?
Der beschauliche Heimathafen Zell am See, so viel steht fest, bietet Besuchern wie uns Charaktere der wohl unterschiedlichsten Art. Da wäre beispielsweise die junge Modeschöpferin Mirabell Plummer, die sich mit heiter bedruckten Hauben – „Eat, Sleep, Ski, Repeat“ – einen Namen gemacht hat. Die Jäger, alias Wildtierhüter, die Kinder wie Erwachsene im Rahmen einer faszinierenden Wildfütterung verzaubern. Die Almhütten und das Genusswerk direkt in Zell am See, Heimat eines Tobias Zant, der gekonnt gegen das Unwesen in der Lederhosenverarbeitung wettert. „Ich muss kaum mein Hotel verlassen“, denke ich nach unserem ersten Rundgang durch die Altstadt von Zell am See schmunzelnd, „schon laufen uns die interessantesten Geschichten über den Weg.“ Sehnsuchtsvoll gilt mein Blick dann doch der Bergwelt ringsum, auf die wir es in den darauffolgenden zwei Tagen abgesehen haben.
Was Ihr so alles erleben könnt, wenn Ihr zum ersten Spaziergang durch Zell am See aufbrecht, das verrate ich Euch hier.
Wen es über Zell am See hinaus zieht, dem sei zu einem Skitag auf der Schmittenhöhe sowie am Kitzsteinhorn geraten. Alternativ dazu …
… bietet es sich an, eine Skitour auszuprobieren. Dafür scheint der Ronachkopf, ein mittelsteiler Berg unweit von Zell am See mitsamt seinen traumhaften Ausblicken bestens geeignet. Doch Vorsicht: Seine Besteigung kann ich wirklich nur erfahrenen Skitouren-Gehern empfehlen. Wir hingegen mussten schon nach wenigen Minuten am Wechselspiel gefrorener Schnee im Schatten – „taufrischer“ Schnee in der Sonne aufgeben: Zu gefährlich war der Versuch, den für uns Anfänger doch steil aufragenden, rutschigen Hang aufzusteigen. Wusstet Ihr, dass dafür beim Skitouren-Gehen die Skier mit einer Art Fell bespannt werden? „Ist ja logisch“, denke ich mir noch, als Skischulleiter Helmut Schneider den Skiern buchstäblich das „Fell über die Ohren“ zieht. Seht Euch das mal an.
Zu guter Letzt gilt es, sich im Rahmen der Reise nach Zell am See an scheue Mufflons (Wild-Schafe) und große Rothirsche anzupirschen.
Gut eine Stunde lang hören wir hier oben, auf rund 1.500 Metern Seehöhe, erst einmal … alles und nichts. Alles rund um das Thema Wild, Wildtierhaltung, Wildtierfütterung in unserem schalldichten, getönten, modern gebauten Hochstandshäuschen. Nichts, wenn es um die Pirsch selbst geht: Kein einziger Laut nämlich dringt von außen nach innen oder umgekehrt. „Die Tiere sind extrem scheu, einzig und allein uns und den Lärm des Traktors zur Fütterungszeit sind sie gewohnt“, erklärt uns Gerhard Schaffer’s Team. „Das Rotwild, das Ihr hier sehen könnt, ist imstande, einen Wimpernschlag auf 100 Meter Entfernung zu sehen.“ Verblüfft reiße ich die Augen auf: Trotz meines wirklich leistungsfähigen Kamera-Teleobjektives kann keine Rede davon sein, einem Rothirsch beim Blinzeln zusehen zu können! Was für ein gewaltiges Sehvermögen diese Tiere besitzen müssen. Diese und noch viele weitere, erstaunliche Fakten erfahren wir, als wir gebannt auf die Mufflon-Schaf & Rotwild-Herde vor uns blicken, die nach und nach zu Dutzenden den Futterplatz am Waldrand überschwärmen.
Kennt Ihr schon meinen letzten (Schnee)Bericht rund um die Region Zell am See, inklusive Restaurant-Tipps sowie dem Besuch des genussvollen TauernSPA? Mehr bildreiche Eindrücke unserer Reise findet Ihr auch hier:
Hinweis: Wir wurden von SalzburgerLand Tourismus zu dieser Reise nach Zell am See – Kaprun eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.