KulTour im Südburgenland: Reisetipps rund um Geschichte, Kulinarik & Festspielzeit

Die Adresse „Am Teichwald 1“ klingt verlockend. Vor meinem inneren Auge entstehen Bilder rund um die grüne, sanfte Natur des Südburgenlandes, die Anmut eines stillen Teiches, die kühle schattige Lage jetzt im Hochsommer.

KOI – Kulinarik am Teich – hat in der Tat einiges zu bieten. Allesamt verlieben wir uns restlos in dieses wunderschöne Fleckchen Erde. Hier passt einfach alles, „hier habe ich geheiratet!“, lacht Andreas Gross verschmitzt, welcher uns zusammen mit Tourismusdirektor Mario Baier seitens Burgenland Tourismus begrüßt. Recht hat er, denke ich im Stillen, als wir entspannt Platz nehmen. Gemeinsam mit meinen Reiseblogger-KollegInnen Monika & Petar Fuchs von TravelWorldOnline, sowie Andreas Susana „Travelwriticus“ bin ich Anfang August zum Thema HochKulTour“ im Burgenland unterwegs. Von der fulminanten Premiere der „Hochzeit des Figaro“ auf Schloss Tabor nahe Jennersdorf bis hin zur majestätischen Burg Bernstein im gleichnamigen Ort Bernstein erleben wir viele Highlights dieser schönen Region im Südosten Österreichs. Oft sind es die kleinen Details, welche dabei meine gesamte Aufmerksamkeit erfahren. Wie der charmante Akzent der Burgenländer, hier im Süden auch „Heanzisch“ genannt. Wie der unfassbar gute Geschmack nachstehender Speisen …

Scheibe Brot mit Aufstrich und Schnittlauch auf einem Teller mit einen Klecks Soße.

Ankommen & genießen: Das Südburgenland bietet mit KOI – Kulinarik am Teich eine edle Adresse für Feinschmecker & Genießer aller Art.

 

Eine Scheibe Braten liegt auf Soße. Daneben Salat.

Zum Haupttisch serviert mir das Team von KOI – Kulinarik am Teich dieses köstliche Moorochsenfleisch, welches nur hier im Südburgenland vorkommt (Genussregion Zickentaler Moorochse!) und einzigartig gut schmeckt! Ich bekomme gleich wieder Hunger. 😀

 

Eine Holz Skulptur, die Koi Karpfen darstellt.

Zudem ist KOI – Kulinarik am Teich bekannt für seine berühmten Fischgerichte – die sensationelle Lachsforelle erwartet mich beim nächsten Besuch …

 

Eine Wiese. Zwei Personen liegen jeweils auf einer Liege. Hinter ihnen ein Sonnenschirm.

… zu dem ich unbedingt auch (noch) mehr Zeit mitbringen muss: Genuss pur am „Teichwald 1“ im Südburgenland.

 

Ein Schlossgebäude. Der obere Bereich des Gebäudes sind prunkvoll und detailliert verziert.

Ein weiterer Geheimtipp aus dem Südburgenland: In unmittelbarer Nähe zu KOI – Kulinarik am Teich befindet sich das Schloss Rotenturm, welches gerade restauriert wird. Diese Architektur & Form – wer hätte das hier in solcher Vollendung vermutet?

 

Acht Personen posieren neben einem Holzstamm in welchem ein Fisch geschnitzt ist.

Ein köstlicher Empfang: Von links nach rechts stehe ich hier mit Mario Baier, Direktor von Burgenland Tourismus und seinem Kollegen Andreas Gross ganz rechts außen, Petar & Monika Fuchs von TravelWorldOnline, Andreas Susana „Travelwriticus“ sowie dem Team von KOI – Kulinarik am Teich. Danke für die schöne Zeit bei Euch !!

 

KulTour-Genuss pur: Bietet der Festivalsommer jOPERA in Jennersdorf.

Mit der diesjährigen Aufführung von „Die Hochzeit des Figaro“ begeistert jOPERA noch bis zum 17. August 2014 – Karten sind erhältlich!

Es ist unser Glück – und das der Schauspieler sowie der zahlreichen Gäste, welcher zur Premiere auf Schloss Tabor erschienen sind – dass es der Wettergott gnädig mit uns meint. Drei sonnige, wolken- und gewitterfreie Tage beschert uns das Burgenland während unserer sommerlichen Kulturreise, ganz gemäß dem Leitspruch des Landes, „auf der Sonnenseite Österreichs“ zu sein! Was für eine Stimmung hier auf den Freilicht-Tribünen vor dem altehrwürdigen Schloss, als neben mir die Sonne rotgolden über dem Wald versinkt, die sagenhafte blaue Stunde anbricht und der Mond sein Licht über die „Hochzeit des Figaro“ senkt. Heiter und beschwingt auch die Stimmung dieser berühmten „Opera Buffa“ Mozarts, deren amüsanten Gefühlsverwirrungen das Musikgenie Mozart mit seinen kongenialen Kompositionen beizukommen versucht. Genuss auf allen Linien!

Vier Opernkarten liegen aufgefächert nebeneinander. Auf den Karten steht "Die Hochzeit des Figaro. W.A. Mozart / Schloss Tabor".

Auftakt für „Die Hochzeit des Figaro“ auf Schloss Tabor im Rahmen des jOPERA Jennersdorf Festspielsommer.

 

Der Sonnenuntergang. Die davor stehenden Menschen sind noch als Silhouetten zu erkennen.

Die magische Abendstimmung tut das Ihrige dazu bei, uns die Atmosphäre „Ope(r)n-Air“ zu versüßen!

 

Eine Bühne mit mehreren Darsteller, die auf einem Bett sitzen.

Schließlich genießen wir die musikalische Erzählung rund um Figaro und seine Susanna, verstärkt durch ein exzellentes Team internationaler Schauspieler …

 

Darsteller auf der Bühne nebeneinander. Sie reichen sich die Hände.

… auch Kinder & Jugendliche wirken als Nachwuchstalente in der Oper mit.

 

Darsteller auf der Bühne. In der Mitte eine Frau mit einem Ballkleid.

Ein lohnenswerter Besuch hier im Südburgenland! Ich bin schon gespannt, was 2015 auf dem Festspiel-Programm steht.

 

Vergangenes: Gänsehaut. Geschichte. (Große) Gefühle.

So die Erzählungen von Frau Elfriede Jaindl rund um die Sankt Emerichs-Gedenkkirche im Südburgenland, welche direkt auf dem ehemaligen Eisernen Vorhang liegt.

Kann man sich das vorstellen? Ich schreibe bewusst nicht „am“, sondern „auf“ dem ehemaligen Eisernen Vorhang. Eine Grenze, die dieses Land, das Burgenland, geprägt hat & prägt wie keine anderes Bundesland. Eine einsame, prächtig restaurierte und zielstrebig in den Himmel gerichtete Kirche mitten im Wald auf einer Lichtung, über die heute Insekten summen, sich duftende Blüten im Wind wiegen und die Blätter des Waldes rauschen. Doch die Idylle trügt. Wenngleich heute nicht mehr viel sichtbar ist, so sind die Bilder und Erzählungen von Frau Jaindl dennoch sehr bewegt und unmittelbar. Als Kind hat sie die Geschichte der Kirche mitsamt ihrer Familie miterlebt, kann sich noch an die Zeit der Errichtung des Eisernen Vorhanges erinnern, ihr Unverständnis ob der jähen Zerstörung gemeinsamer Jahrmärkte und Feste ganzer Familien & Dörfer „Deutsch-Westungarns“.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Elfriede Jaindl bemüßigt, die Geschichte der Gedenkkirche St. Emerich am Leben zu erhalten, hat sie doch zahlreichen Reisenden hierher „ein Zuhause gegeben“, welche dieses Land (und seine Kirche & Gemeinschaft) vor vielen Jahren verlassen (mussten). Rührend, ja beinah mit Tränen in den Augen, erzählt sie uns Geschichten von Flüchtlingen und ihren Schicksalen, von solchen die es um ein Haar geschafft haben und deren Geschichte vielen anderen zum Vorbild wurde. Mehrmals bekomme ich Gänsehaut, stehe wie gebannt da, und lausche der exzellenten Geschichtenerzählerin Elfriede Jaindl. Im Anschluss brauche ich ein paar Minuten. Um mich zu sammeln. Und spüre dem Erlebten dieses kraftvollen Ortes mit einer Barfusswanderung rund um die Kirche nach.

Eine Tafel neben einem Weg. Dahinter Bäume.

Heute erinnert lediglich eine Fahne sowie eine kleine Gedenktafel an die Grenze des Eisernen Vorhanges, welcher direkt hier im heutigen Südburgenland verlief.

 

Der Innenbereich einer schlicht gehaltene Kirche.

Beim Betreten der Gedenkkirche Sankt Emerich …

 

Eine Frau steht vor Tafeln mit Bilder.

… begibt man sich am besten in die Hände von Frau Jaindl, welche wie keine andere die Geschichte dieses Ortes lebendig zu machen weiß.

 

Eine Wiese mit zwei Grenzsteinen.

Vor der Kirche erinnern weiters diese Grenzsteine an die ehemalige Trennung zwischen Ost & West …

 

Eine Wiese in der Vogelperspektive. Zu sehen sind zwei Füße und Blumen.

… ich spüre die Geschichte des Ortes im Rahmen einer ganz persönlichen Wanderung …

 

Eine Kirche von außen.

… rund um diese heute wunderschön und dank vereinten Kräften wiedererrichtete Kirche.

 

Zwei Männer und drei Frauen an einem Tisch auf welchem zwei Flaschen Wein stehen.

Danke, liebe Elfriede Jaindl, für die herzliche und offene Bewirtung hier im südburgenländischen Inzenhof / Tschanigraben …

 

Eine Frau und ein Mann an einem Tisch sprechen miteinander.

… die Lebendigkeit, Klugheit und Achtsamkeit Deiner Äußerungen werden wir wohl allesamt so schnell nicht vergessen ..!

 

Südburgenland Nord: Burg Bernstein und Bernstein Felsenmuseum.

Das „nördliche Südburgenland“ lockt mit dem Besuch der einzigartigen Burg Bernstein sowie dem Bernsteiner Felsenmuseum. Edle Steinkunst & glückliche Gastgeber, die im Familienwappen gerne mal Rüben statt Klingen kreuzen!

Gastgeber Alexander Almasy muss man erleben. Er & seine Familie, Nachkommen des berühmten Grafengeschlechtes Almasy, vermitteln das Gefühl, einfach angekommen zu sein. Wie die Burg Bernstein schon als Drehort für den berühmten Film „Der Englische Patient“ diente, so muten auch Alexander Almasy’s Erzählungen denen eines wahren Abenteurers an. „Draußen steht mein Motorrad, vollbepackt, vielleicht habt Ihr’s beim Heraufkommen gesehen? In Kürze breche ich auf zu einer dreimonatigen Motorradreise in den Iran! Denen von der Werkstatt habe ich gesagt, da muss alles passen, das Motorrad für diese Weltreise müsst Ihr mir tiptop herrichten!“ (Damit er auch sicher wieder zurückkehren kann, denke ich und kann dem verschmitzt dreinblickenden Abenteurer als eigene Weltenbummlerin so einiges abgewinnen!).

„Bei uns muss es einfach schmecken“, fährt seine Frau mit sanfter Stimme fort, während wir wieder und wieder die gute Küche auf Burg Bernstein loben. „Wir möchten, dass sich unsere Gäste wohlfühlen und bieten auch eigene kleine Kochkurse an, wie zum Beispiel das Backen auf dem urigen Herd in der Küche!“ Sogleich erzähle ich Frau Almasy von Kreativ Reisen Burgenland & Kreativ Reisen Österreich sowie dem weiteren internationalen Trend zu solch (inter)aktiven Kulturerfahrungen. Nach dem wirklich ausgezeichneten Mittagessen auf Burg Bernstein freut sich Alexander Almasy, uns noch seine Burg mitsamt den 11 Gästezimmern zeigen zu können. Alle übrigen Gäste weiß er sicher in der Obhut seiner Frau und seines Sohnes, ein technischer Physiker mit Hang zur Lebhaftigkeit eines wahren Gastgebers & Gastronom – Vater & Mutter leben’s vor! Diese Familie verdient es wirklich, ihr länger zuzuhören. Und ihre Burg mit ihrem ganz eigenen, historischen Charme zu erleben.

Ein Mann mit Zylinder und einer runden Sonnenbrille. Er trägt Tracht.

Willkommen: Gleich bei unserer Ankunft auf Burg Bernstein treffen wir auf Lokalkoryphäe & Burgherr Alexander Almasy.

 

Eine Frau sitzt an einem gedecktem Tisch auf welchen eine Kamera liegt. Hintergrund stehen ein Mann und eine Frau.

Zu Tisch werden wir auf das Herzlichste empfangen und begleitet …

 

Ein Teller mit gebratenen Eierschwammerl.

… die frischen Steinpilze & Eierschwammerl zur Suppe als Vorspeise sind einfach ein Gedicht.

 

Ein Teller mit Marillen-Knödel.

Ganz zu schweigen von diesen saftigen Marillenknödel, welche mit zu den besten zählen, die ich je gegessen habe (nach meiner eigenen „Marillen-Heimat“ Wachau natürlich). 😉

 

Ein Weg der in eine Burg hinein führt.

Die Burg Bernstein selbst lädt zum idyllischen Rundgang …

 

Ein historisch geschmücktes Zimmer mit Kronleuchter.

… inklusive Zimmer und Salons, die viel historisches Flair und Ambiente bieten.

 

Ein historisch eingerichtetes Zimmer mit einer alten Sitzgarnitur und Holztisch.

Der Eingang in eines der Zimmer: Hier möchte ich gerne einmal nächtigen!

 

Eine historische Küche mit einem alten Ofen.

Und hier vielleicht köstliche Marillenknödel und andere Leckereien zaubern? Der Ort für die Kochkurse im der historischen Burgküche von Burg Bernstein.

 

Ausblick von der Burg auf grüne Landschaft.

Auch die Ausblicke rund um die Burg begeistern mich: Blick hier Richtung Süden vom nördlichen Südburgenland aus gesehen.

 

Ein Bernstein, außen grauer normaler Stein und innen grün Bernstein.

Mit dem Besuch des Felsenmuseum Bernstein erwartet uns im Ort Bernstein ein weiteres Ausflugs-Highlight …

 

Eine Ausstellung von Bildern. Manche Bilder hängen und manche stehen auf Staffeleien.

Hier gibt es einzigartige Steinschnitzkunst und Fotoausstellungen zum berühmten Bernstein …

 

Ein Mann in einer Werkstatt. Er greift nach etwas auf der Werkbank.

… der sympathische Inhaber Niko Potsch widmet sich hier auch der Kunst, die Steinverarbeitung des Edelserpentin in Kreativ-Kursen weiterzugeben.

 

Mein Fazit: Das Südburgenland ist ein Paradies, welches in ganz Österreich seinesgleichen sucht. Schon vor gut einem Jahr habe ich mich in das Land, seine Bewohner und ganz besonderen Geschichten „kulinarisch-kreativ“ verliebt. Ich empfehle Euch wirklich, hierher zu kommen und für das Südburgenland viel Zeit mitzubringen. Vielleicht auch ein Ebike für die vielen kurvenreichen und landschaftlich besonders reizvollen Strecken (mehr dazu in Kürze!). Und selbstverständlich für die Menschen. Denn ihre Erzählungen und Geschichten sind es, die das Südburgenland so einzigartig, so farbenfroh, so faszinierend sowie immer wieder aufs Neue spannend machen.

Für weitere Schnappschüsse meiner Reise durchstöbere doch gerne mein Flickr-Fotoalbum. Viel Spaß!

 

Hinweis: Wir wurden von Burgenland Tourismus zur „KulTour“-Reise in das Südburgenland eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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