Unterwegs im BURGENland: Glanzvolle Geschichten aus teils gruseligen Gemäuern …!

Das Burgenland. Seit vielen Jahren reise ich nunmehr „auf der Sonnenseite Österreichs“ und bin dabei nicht müde geworden, mich für die burgenländische Seele ganz im Osten Österreichs, an der Grenze zu Ungarn und der Slowakei, zu interessieren. So wenig das Burgenland landschaftlich, historisch & klimatisch mit dem Rest der Alpenrepublik gemein hat, so viel bietet es gerade denjenigen unter Euch, die sich für „glanzvolle Geschichten“ seiner wirklich einzigartigen Bewohner begeistern können. Dazu gehören auch diejenigen, die einst hier lebten und mächtige Burgen schufen – ergo, BURGENland wie Ihr jetzt vermuten werdet?

 

Friedensburg Schlaining: Wo Geschichte und Zukunft aufeinandertreffen.

Das BURGENland verdankt seinen Namen kurioserweise eher Städtenamen als Burgen. Unsere Eroberung beginnen wir in Stadtschlaining – mit dem Besuch der Friedensburg Schlaining!

Friedlich ist heute die Stimmung im kleinen südburgenländischen Ort Stadtschlaining, wenngleich die mächtige Wehrburg mit tiefen Wassergräben und dicken Burgmauern von einer wechselvollen Geschichte geprägt ist. Das Erbe mehrere Jahrhunderte Regentschaft unter dem Adelsgeschlecht der Batthyánys versteht sich heute, im Schatten des einstigen Eisernen Vorhanges, als historischer Ort der Begegnung und Konfliktlösung. Unter dem Titel Friedensburg Schlaining und „Österreichisches Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung“ finden hier internationale Trainingslager, Fortbildungen und hochrangige Tagungen mit Vertretern von NGOs, Ministerien oder den Vereinten Nationen statt. Man glaubt es kaum: Burg Schlaining ist weit mehr als nur eine Burg, die es zu besichtigen gilt!

Eine Burg mit Graben und Brücke.

Unser erster Blick auf Burg Schlaining lässt die wechselvolle, von Krieg & Frieden geprägte Geschichte der Burg vor unserem inneren Auge auferstehen …

 

Ein Herz ausgeschnitten aus etwas Metallenen.

… gleich beim Betreten spüren wir, dass hier „andere Kräfte“ am Werk sind: Ein Hauch von Romantik (und das Bemühen um Frieden?) im mächtigen Burgambiente.

 

Zwei Stangen außen an einer Hausmauer hängen Tropfen artige Gläser.

Die „Tränen“ symbolisieren Leid & Tragödien menschlicher Auseinandersetzungen im Laufe der Geschichte sowie heute, da die Burg Schlaining als internationale „Friedensburg“ gilt.

 

Zwei Frauen sitzen auf einem Stuhl daneben liegt eine Kamera.

Mit vielen wissenswerten Hintergrundinformationen zum Thema der Burg Schlaining als internationales Kompetenzzentrum für Friedens- und Konfliktmanagement in den Krisengebieten der Welt werden wir hier empfangen.

 

Ein Holzgestell, davor ein Schild "Blaufärberei".

Neben der „Friedensburg“ Schlaining lohnt ein Blick in die Ausstellung der Jahrhunderte zurückreichender Geschichte innerhalb der Region: Von der Blaufärberei als eine der ältesten Kulturformen im Burgenland habe ich Euch an anderer Stelle bereits ausführlich berichtet!

 

Ausblick auf eine Gemeinde.

Von ganz oben im Turm hat man einen wunderschönen Blick über die umliegende Landschaft sowie Stadtschlaining im Südburgenland.

 

Ganz anders das Ambiente unserer „Blogger-In-Residence“ Burg Bernstein, auf der meine lieben Freunde & KollegInnen Angelika Mandler-Saul (WiederUnterwegs.com), Tanja Klindworth (Wellness-Bummler.de), Monika Baum (Entdecker-Greise.de) & Milos Willing (Luxuslupe.de) anlässlich unserer Reise durch das BURGENland für insgesamt drei Nächte zu Gast sind. Die großartige Burg der Familie Almásy wird nach wie vor von den Nachfahren der Familie in höchst liebevoller, persönlicher Handschrift und mit großem Einsatz für ihre Gäste geführt. Zu Gast bei Andrea Almásy und ihrem Sohn Rasmus Berger, beide Gastgeber mit Leib & Seele, lässt es sich vor allem kulinarisch auf höchstem Niveau reisen – und dank der vielen historischen Burgzimmer ausgezeichnet nächtigen. Mehr darüber widme ich Euch in einem eigenen Eintrag zur „Burg Bernstein: Hier Gast zu sein, ist einfach fein.“!

Sechs Personen stehen nebeneinander. Hinter ihnen ein Haus mit Pflanzen an der Mauer.

Wir sagen DANKE für ein paar wundervolle Tage im stilvollen Ambiente der Burg Bernstein mit ihren individuellen Schlosszimmern, die historisches Erleben mit modernem Komfort und dem Herzblut und Bemühen der Familie für ihre Gäste vereinen.

 

Burg Güssing: Älteste Burg des Burgenlands auf einem Vulkan aus Geschichte.

Ganz im Süden des Südburgenlandes thront Burg Güssing über dem gleichnamigen Ort als weithin sichtbares Zeichen historischer Eroberungen im BURGENland.

Erneut treffen wir hier auf die Geschichte des Adelsgeschlechts der Fürstenfamilie Batthyány, welche die knapp 900 Jahre alte Burg als älteste des gesamten Burgenlandes auf einem erloschenen Vulkankegel errichtet haben. Schon der Zugang erweist sich als spannend: Als moderne Gäste des 21. Jahrhunderts nehmen wir statt Wanderweg & Zugbrücke jedoch den Panorama-Aufzug am Burgfelsen!

Herzlichkeit ist es auch, die uns hier entgegenschlägt: Zur Führung durch Burg Güssing empfängt uns Frau Brigitte Hauptmann mit ihrem Hund „Herrn Direktor Moritz“, ihres Zeichens reizvolle Gastgeber in der vormaligen Wehrburg. Neben dem Burgrestaurant Güssing und dem weiten 360°-Blick über das gesamte südliche Südburgenland lohnt es sich, die filigranen Eisen- und Glaskunstwerke (Schwarzlotdekor!) zahlreicher ausgestellter Exponate im Burgmuseum genauer unter die Lupe zu nehmen. Sowie natürlich Frau Hauptmann und ihren charmant vorgetragenen Geschichten zur Burg Güssing und ihren Bewohnern zu lauschen … !

Eine Frau in Tracht steht vor einem Hauseingang.

Herzlich Willkommen auf Burg Güssing: Gastgeberin Brigitte Hauptmann öffnet uns Tür & Tor zu Geschichte & Gegenwart der Burg Güssing im Südburgenland.

 

Zwei Glasfiguren.

Spaßige Trinkgefäße wie dieses Schwein hier waren wohl schon vor Hunderten von Jahren der Hit am Adelstisch …

 

Ein Eisen-Kunstwerk.

… darüber hinaus begeistert mich das Kunsthandwerk in der Eisenverarbeitung: Die Eisenkunstgusssammlung auf Burg Güssing, so erfahren wir, zählt zu den größten in ganz Österreich mit europaweitem Ruf!

 

Eine Frau an einem alten Musikinstrument.

Auch altehrwürdige Musikinstrumente zählen zum Repertoire der Burg Güssing: Schade, dass wir diesem keinen Ton mehr entlocken können.

 

Rotkraut Knödel und Fleisch auf einem Teller.

Höchste Töne kann man aber auch anders genießen – im Burgrestaurant Güssing: Rotkraut, Semmelknödel und Wildbraten passend zur Herbstsaison im Burgenland.

 

Blick auf einer Burg auf einem Berg.

Weithin sichtbar thront die Burg Güssing aufgrund ihrer Lage im sonnigen Südburgenland.

 

Burg Lockenhaus: Wo das Gruseln beginnt.

„Glanzvolle Geschichten aus teils gruseligen Gemäuern …“ – auf Burg Lockenhaus wird’s dank Blutgräfin & Dracula-Aufführung richtig gruselig!

Nicht überall, wo gruselig drauf steht, ist auch gruselig drin – Burg Lockenhaus als vierte Burg, die wir im BURGENland besuchen, verdient diesen Beisatz jedoch allemal. Nicht nur herrschte und wütete hier die Blutgräfin Erzsébeth Báthory als Teil der dunkelsten Geschichte dieser Burg (lest hier von meinen früheren Erlebnissen & Erfahrungen mit Ritteressen & Fledermäusen auf dieser sagenumwobenen Burg!), sondern sind wir auch noch zum Dracula-Grusel-Dinner mit anschließender Theateraufführung rund um die Burg eingeladen. WOW! Nie zuvor hatte ich so ein interaktives, stimmungsvolles „Wandertheater“ erlebt, in dem alle Zuschauer mehrfach mitsamt der Dracula-Regie den Burgschauplatz wechselten. Die Burg Lockenhaus bietet zudem schöne Burg- und Hotelzimmer und als www.ritterburg.at neben einer großen Fledermaus-Ausstellung zahlreiche Ideen für einen spannenden Besuch!

Ein Schild mit einer Federmaus darauf.

Willkommen auf Burg Lockenhaus: Hier geht’s zu einer der größten Kinderstuben für Fledermäuse im gesamten Burgenland!

 

Eine Burg.

Die Burg Lockenhaus thront wie viele andere Burgen des BURGENlandes weithin sichtbar auf einem Felsen nahe der österreichisch-ungarischen Grenze im Mittelburgenland …

 

Zwei Männer stehen nebeneinander einer der Männer hat eine Gitarre in der Hand trägt einen Umhang und eine Mütze.

… moderne, herzlich gestimmte Gastgeber wie Manuel Komosny und sein Troubadour-Kollege lassen die Geschichte rund um Blutgräfin & Co. von Burg Lockenhaus fast vergessen!

 

Drei Darsteller auf einer Bühne zwei davon sitzen auf einem Bett einer steht daneben mit einem Kreuz in der Hand.

Als absolutes Highlight unseres Besuches gilt für mich die nächtliche Aufführung von Dracula auf Burg Lockenhaus …

 

Ein brennendes Kreuz.

… welche „feurig-fulminant“ vor den Toren der mächtigen Burg, direkt am äußeren Burgfelsen, ihr Ende findet: Gewaltige Stimmung unter Schauspielern & Zusehern in einem Abmiente, das seinesgleichen sucht.

 

Burg Forchtenstein: Spuren der Fürstenfamilie Esterházy.

Zu guter Letzt widmen wir uns Burg Forchtenstein nahe der Landeshauptstadt Eisenstadt im BURGENland: Nilkrokodile, Waffenlager & Wehrbauten lassen grüßen!

Abenteuerlich waren sie wohl schon immer, die Burgenländer. Gilt Burg Bernstein als „Heimat des Englischen Patienten“ & Wüstenforschers Ládislaus Almásy, so empfängt uns beim Betreten des „Inner Sanctuums“ von Burg Forchtenstein ein echtes, präpariertes … Nilkrokodil. Das, rund 200 Jahre alt, an Ketten von der 10 Meter hohen Decke im inneren Eingang zum Burghof hängt. Gesehen haben dies freilich nur solche, die die nicht minder mächtige Burg via Zugbrücke und zahlreicher Tore dereinst erobert haben. Heute „erobern“ wir Burg Forchtenstein dank unserer charmanten ungarischen Führerin – und lernen mehr über die wechselvolle Geschichte der Fürstenfamilie Esterházy, welche hier einst lebten und regierten.

Eine Burg. Davor Parkbänke.

Beim Anblick der Burg Forchtenstein …

 

Von der bemalten Decke hängt eine Krokodil-Skulptur.

… kommt es Euch da in den Sinn, dass hier ein echtes Nilkrokodil „verborgen hängen“ könnte?! 😉

 

Der Hof einer Burg in der Mitte steht eine Skulptur.

Wir begeben uns auf die Spuren des mächtigen Innenlebens der Burg …

 

Schwerter und Schilder hängen nebeneinander in einem Raum.

… von Waffenkammern und geheimen Kellertüren der Familie Esterházy …

 

Schmuck auf einem goldenen Ständer.

… bis hin zu wahren Kleinoden im Schmuckbereich und Kunsthandwerk …

 

Die Fächer eines Regals welche voll gestopft sind mit Papier.

… über Buchführung im Mittelalter (!) …

 

Zwei Menschen in einen Raum mit Ziegelboden.

… bis zur Großküche vor rund 200 Jahren: Erstaunlich, wie hier permanent für viele Dutzend oder gar Hunderte Gäste gekocht werden konnte!

 

Eine Munitionskammer.

Nicht minder „beeindruckend“ sind die gewaltigen Waffen- und Munitionskammern der Burg: Hier wurde wahrhaftig scharf geschossen …

 

Burg von der Seite.

… doch wir begnügen uns lieber mit einem friedvoll-sonnigen Anblick des Burghofes im Spätsommer. Beim Rundgang erst wird die gesamte Dimension von Burg Forchtenstein spürbar und erlebbar!

 

Noch mehr beeindruckende Bilder und Momentaufnahmen auf der Reise durch das BURGENland halte ich hier, in meinem Flickr-Fotoalbum für Euch bereit. Und weitere „glanzvolle Geschichten grenzgenialer Gastgeber“ aus dem Burgenland verrate ich Euch in meinem nächsten Reiseartikel – auf der Sonnenseite Österreichs!

 

Reiseartikel zur Reise in das BURGENland findet Ihr übrigens auch auf den Reiseblogs meiner KollegInnen:

  • Tanja Klindworth von Wellness-Bummler.de: „Burgen im Burgenland“
  • Angelika Mandler von WiederUnterwegs.com: „BURGENtour im Burgenland“
  • Milos Willing von Luxuslupe.de: „Beeindruckendes #Burgenland
  • Monika Baum von Entdecker-Greise.de: „(M)Eine Reise ins Burgenland

 

Hinweis: Wir wurden von Burgenland Tourismus zur Reise in das BURGENland eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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