„Wie lassen sich Resilienz, Gemeinschaft und nachhaltiges Handeln im ländlichen Raum stärken?“ Eine gute Frage zu wichtigen Themen, deren Diskurs die diesjährige Kunstroas in ihrer zweiten Auflage gezielt anregen will. Im Zentrum der Betrachtung steht der Wandel: Die Dorfgemeinschaft, unsere Arbeitswelten, auch das Handwerk von früher – alles ist steter Veränderung unterworfen. Was also braucht es, um gemeinschaftlich nachhaltig zu agieren?
Initiatorin und Kuratorin Alexandra Viehhauser hat sich dazu gemeinsam mit ihrem KünstlerInnen-Team wirklich interessante Gedanken gemacht. Getragen von viel Rückhalt und Stolz im Tal ob der einzelnen Kunstwerke und Stationen der Kunstroas hatte ich das Vergnügen, mich mit meiner Familie ebenfalls auf „Kunstreise“ zu begeben und der Ausstellungseröffnung in Großarl beizuwohnen.

Kunstroas reloaded: Bis November 2025 könnt Ihr die frei zugängliche Ausstellung in Großarl bewundern.
Die Kunstroas 2025 erzählt „Vom guten Zusammenleben“. In Großarl und darüber hinaus.
Kaum angekommen, erblicke ich auch schon die ersten Kunstwerke der Künstlerin Angela Andorrer entlang des Radwegs in Großarl. Ein merklicher Unterschied zur Kunstroas 2023, bei der wir die Kunstwerke in fünf Stationen im Talschluss erst mal erwandern mussten.
Diesmal ist es ein Leichtes, der Kunstroas im Großarltal zu begegnen und über das „gute Zusammenleben“ zu sinnieren. Angelas Galerie der Reisenden Blätter erzählt von Achtsamkeit und Vergänglichkeit im Umgang mit der Natur – seht Euch das mal an.

Ich bin Angela dank einer gemeinsamen Freundin aus Salzburg bereits einmal begegnet- umso schöner ist es, ihren Ausführungen zu ihren Blattscapes hier erneut zu lauschen.

Insgesamt 12 Motive an kunstvoll verzierten Blättern hat sie dabei auf Fahnenstoff gedruckt und in der Landschaft des Großarltal gekonnt inszeniert.

Großes Interesse an der Eröffnung der Kunstroas, hier beim Halt an der Station „Im Gleichgewicht“, einer ganz besonderen Bank des Künstlerduos heri & salli.
Ein weiteres Kunstwerk, das mir sehr gut gefallen hat, trägt den Titel „Volle Wäsch – Transparent“. Die junge Künstlerin Marlene Hausegger, selbst Mama von Zwillingen und mit ihrer ganzen Familie zu Gast, schenkt ausrangierten Leintüchern aus dem Großarltal neue Bedeutung und inszeniert die oftmals unbeachtete Sorgearbeit der Frauen im Tal auf gekonnte Art und Weise. Ein sichtbares Zeichen der Anerkennung, großflächig montiert am Bretteiweg Palfen, etwas oberhalb des Radwegs von Großarl.

Nicht zu übersehen: Marlene Hausegger mit ihrem Kunstwerk „Volle Wäsch – Transparent“ im Großarltal.
Schließlich gibt es zwei weitere Stationen, deren Kunstwerke mir schon aus dem Jahr 2023 bekannt sind und die nun ihren Platz in Großarl gefunden haben. Dazu zählt zum einen der „Heustadel-Reloaded“ von Clemens Bauder, der auf der Fischbacher-Wiese von Großarl (mitsamt neuem Laufsteg!) ein weiteres Mal ausgestellt ist, zum anderen das Kunstwerk von Ingrid Schreyer „Gläser Äugen Lichter„.
Im Gespräch mit der Künstlerin erinnern wir uns beide an die Begegnung vor zwei Jahren; ich erfahre zudem ein weiteres, charmantes Detail über sie: Ingrid erschafft nicht nur fantastisch aussehende Glasgravuren, sie ist auch ein absoluter Fan von .. Ziegen!
Last but not least habt Ihr bis Ende August Zeit, weitere Kunstausstellungen im Rahmen der Kunstroas in der Berg-Schule Großarl zu bewundern. Ingrid Schreyer hat dort ein Silent Seasons #Diorama geschaffen (sehenswert!); ebenso spannend ist die „Reliquie Natur 02“, bei der textile Klosterarbeitstechniken der Werkgruppe Klosterarbeiten von Frauen aus dem Großarltal Eingang in die zeitgenössische Kunstpraxis von Angela Andorrer finden.

Vom Radweg zur Berg-Schule: Die Kunstroas 2025 schafft viele Berührungspunkte für Besucher im Großarltal. Vielen Dank, liebe Alexandra Viehhauser, an Dich und Dein Team für die tolle Orga!
Genussvoll nächtigen nahe der Kunstroas: Hotel Roslehen in Großarl.
Großarl bietet eine Vielzahl an Nächtigungsmöglichkeiten. Diesmal waren wir zu Gast im Hotel Roslehen, das sich den Bedürfnissen von Kindern nach Spaß und Unterhaltung genauso annimmt wie denen von Erwachsenen nach Rückzug und Erholung (ja, beides ist möglich!).
Die Kids waren entweder Gokart Fahren im Garten, mit mir kurz eintauchen in den Naturbadeteich und dann ganz lang und oft im wie für sie geschaffenen, liebevoll ausgestatteten Spielzimmer. Ich finde ja, jedes Hotel sollte so einen kreativen Rückzugsort für die Kleinen haben: So können die Erwachsenen in Ruhe fertig essen (mmmh zur Halbpension im Hotel Roslehen!) und / oder abwechselnd in den Wellnessbereich, während die Kinder „Züge bauen“, Lego spielen, und und und.
Reisetipps für Familien: Gaudi-Alm Spielplatz & mit der Kieserlbahn „auf Wolke 7 schweben“.
Direkt hinter dem Hotel Roslehen hat die neu gebaute Kieserlbahn ihren Betrieb aufgenommen. Sie bringt meinen Papa, die beiden Buben und mich in wenigen Minuten auf knapp 2.000 Meter Seehöhe, auf „Wolke 7“ nämlich. Denn so lautet das neue, dazugehörige Gipfelrestaurant, das neben einer lustigen Kugelbahn für die Kinder viele nette Plätzchen zum Verweilen bietet.
Doch zuerst müssen wir noch, weil es uns dort schon mal so gut gefallen hat, zur Rucki-Zucki Gaudi-Alm. Mitten in Großarl nämlich ist ein richtig toller Almspielplatz entstanden, der uns schon beim ersten Besuch mit Liam als Kleinkind fasziniert hat. Seht Euch das mal an.

Die Gaudi-Alm begeistert unsere Buben aufs Neue: Jetzt ist auch der Kleine groß genug für die Erkundung.

Mit der Kieserlbahn geht’s schließlich hoch hinauf, sodass der Blick weit über die Gipfel des Großarltal hinweg reicht.

Wunderschönes Platzerl mit Blick Richtung Gastein; auch zum Spiegelsee wo ich schon mal war ist es von hier aus nicht weit.

PS: Wie bei jedem bisherigen Besuch des Großarltals sind wir auch diesmal öffentlich unterwegs- in nur dreieinhalb Stunden von Wien aus mit Bus und Railjet.
Weitere Reisetipps aus dem Großarltal findet Ihr hier:
- Goldener Herbst im „Tal der Almen“: Wandern & Genießen mit Kleinkind im Großarltal
- Salzburger Bergadvent im Großarltal: Kurzurlaub im Advent mit der ganzen Familie
Hinweis: Wir wurden vom Tourismusverband Großarltal zu dieser Reise nach Großarl eingeladen. Alle Meinungen sind meine eigenen.