#BloggerPilgern im Mostviertel: Tag 2 an der Via Sacra

Logbuch Tag 2. #BloggerPilgern … immer noch. Die Gemeinschaft Tanja, Monika, Oliver, Hubert und ich erreichen nahezu Ungeahntes: Nach fast 50 Kilometern Wegstrecke und unzähligen Blasen an den Füßen immer noch lachend weiterzugehen! Wir fünf bilden eine Einheit, die nicht nur in der Blogosphäre einzigartig ist, sondern uns dank des Pilger-Gedankens auch für das Leben verbindet. Was wir bislang bereits gelacht, reflektiert und erlebt haben, geht schon nach diesen beiden Tagen sprichwörtlich “auf keine Kuhhaut”.

“Bis zur Araburg kann ich Euch nur bis zum Viehgatter fahren … den Rest des Anstieges müsst Ihr selbst meistern!”, ruft unser fröhlicher Taxifahrer am Morgen, welcher uns nach den 32 Kilometern des Vortages zur ersten Einstiegsstelle in die Via Sacra fährt. Schon nach wenigen Metern spüre ich sie wieder: Meine “heiß” geliebten Fersen, an die sich bereits so einige Blasen geheftet haben. Wie war das noch mal mit dem Schmerz-Mental-Training, von dem Monika so eifrig sprach? “Man konzentriert sich neben dem Schmerz auf das übrige Körperempfinden und verteilt so seine Aufmerksamkeit, mit dem Ziel, sich nicht negativ beherrschen zu lassen.”

 

Die Landschaft, sie ist wunderschön. Grün rauscht der Wald, golden die Felder, strahlend blau leuchtet der Himmel. …

… und siehe da, für kurze Zeit geraten die brennenden Fersen tatsächlich ins Hintertreff! Der Höhenweg ab der Araburg im niederösterreichischen Mostviertel ist aber auch zu schön, um wahr zu sein. Hier blicken wir südwestlich in das Alpenvorland sowie im Norden auf sanft geschwungenes Hügelland, beherrscht von Wiesen, Feldern, Bauernhöfen, Viehweiden, Wäldern und unzähligen Dörfern. Ruhig ist es hier, einzig unser Geschnatter durchbricht die Idylle ringsum. Und mitunter verebbt auch dieses. Dann ist nur mehr das Klopfen eines Spechtes zu hören, die schnellen Krümmungen einer Blindschleiche zu sehen oder aber die Kuh, die uns bunte Gräser mampfend hinterher blickt.

Traumhafte Idylle am Höhenweg entlang der Via Sacra im niederösterreichischen Mostviertel.

Traumhafte Idylle am Höhenweg entlang der Via Sacra im niederösterreichischen Mostviertel.

 

Der Weg zur Erkenntnis führt Monika, Tanja, Oliver & mich heute über … Blasenpflaster, Kneippkur, Eiskaffee & zwei Taxifahrten. Ich will ehrlich sein – am liebsten zu mir selbst!

“Intelligenz zeigt sich doch auch gerade darin, auf sich zu und seine Bedürfnisse zu hören und seinem Körper gegenüber Achtsamkeit zu wahren”, doziere ich vor der Ankunft in Hainfeld, unserem ersten Etappenziel für den zweiten Pilgertag, vor mich hin. Ächz. Beim Abstieg in den Ort werde ich noch am Vormittag so müde, die brennenden Fersen schaffen mich, es hilft alles nichts. “Da unten gibt es eine Kneippwassertretanlage“, ruft Monika plötzlich begeistert aus. “Und eine Apotheke! Ein Café. Jaaa!” Die irdischen Freuden, auch oder gerade beim Pilgern, sind das reinste Vergnügen. Nach einem gerührten Eiskaffee, jeder Menge Blasenpflaster sowie der erfrischenden “Läuterung” unserer Beine & Füße in eiskaltem Wasser (oh ja!) sieht die Welt schon wieder GANZ ANDERS aus. Zumindest wenn #BloggerPilgern … 🙂

Unsere liebe Tanja alias "WellnessBummlerin", glückselig an der erfrischenden Kneippkuranlage in Hainfeld.

Unsere liebe Tanja alias “WellnessBummlerin”, glückselig an der erfrischenden Kneippkuranlage in Hainfeld. Der Himmel hat sie geschickt, jawohl (Tanja & die Kneippkur!) – so werden müde Füße wieder munter!

 

Mit dem Taxi fahren wir schließlich weiter nach Wiesenfeld, wo uns das freundliche Team des Gasthaus Löffler zu solch Köstlichkeiten wie Birnencidre & Dirndlschnaps einlädt … Spätestens da wird klar: #BloggerPilgern ist immer auch “GenussPilgern” – zumindest in Österreich bzw. im Mostviertel! Auch das ist Pilgern für mich: Gelebte Gemeinschaft, seiner Seele & seinem Körper Gutes tun, sich auf nichts anderes als den Moment und seine Empfindungen zu konzentrieren und dabei anderen Menschen Freude zu bereiten.

Die restlichen acht Kilometer bis zum Stift Lilienfeld gehen wir gemütlich in der Ebene entlang des Traisental Radweges, der parallel zur Via Sacra führt. In Lilienfeld angekommen, begleite ich Tanja erst mal zum Kauf von ein Paar FlipFlops: “Zur Not zieh’ ich mir die morgen in der Falkenschlucht an …!” und begrüße die charmante Dame am Empfang zu unserem Quartier direkt im Stift: Echte Pilger nächtigen in diesen historischen Gemäuern mit zeitgemäßem Komfort! Das angeschlossene Kellerstüberl bietet gutbürgerliche Speisen, darunter tolle Topfen-Erdbeerknödel passend zur Jahreszeit und unserem Appetit. Wir sind angekommen. Endlich. Knapp 50 Kilometer bislang, und wohl noch mal so viele vor uns … so möchte ich Euch zum Abschluss des zweiten Pilgertages meine Helden des Tages vorstellen:

Meine Füße. Die wundersame Empfindung der kühlen Steinfliesen auf dem historischen Grund unserer Pilgerstätte, dem Stift Lilienfeld, werde ich wohl nie mehr vergessen - ein herrliches Gefühl!

Meine Füße. Die wundersame Empfindung der kühlen Steinfliesen auf dem historischen Grund unserer Pilgerstätte, dem Stift Lilienfeld, werde ich wohl nie vergessen!

 

Mehr Fotos & Eindrücke unserer schönen Pilgerschaft gibt es wie immer hier zu sehen:

Hinweis: Wir wurden von der Destination Mostviertel Tourismus eingeladen, entlang der Via Sacra nach Mariazell zu pilgern. Alle Meinungen sind meine eigenen.

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