Weltreise, Klappe die … wievielte?! Schon seit über 10 Wochen befinden wir uns jetzt auf unserer #CreativElenaRTW Reise rund um den Globus. Dabei sind wir von Australien nach Neuseeland über Hawaii in den Südwesten der USA gereist.
Warum ausgerechnet hierher? Mein Mann und meine Kinder waren noch nie hier – ich mit meinen Eltern vor vielen Jahren schon. Erinnerungen an den Grand Canyon, sowie eine weitere Reise nach Santa Fe, New Mexiko vor vielen Jahren haben in mir den Gedanken reifen lassen: Diesen faszinierenden Teil der Welt möchte ich ihnen gerne zeigen.
Von Hawaii aus gelangen wir mit einem knapp sechsstündigen Nachtflug nach Las Vegas. Die Kinder können dabei einigermaßen schlafen, mein Mann und ich weniger. Am nächsten Morgen übernehmen wir dennoch tapfer unser Mietauto, überfallen kurz einen der riesigen amerikanischen Supermärkte und fahren maximal ein paar Stunden Fahrtzeit planend los in Richtung der historischen Route 66, dem nächstgelegenen Ziel weiter ostwärts Richtung Santa Fe, New Mexiko.

Landeanflug nach Las Vegas: Wir tauschen die subtropische Insellandschaft Hawaiis gegen trockene Hochlandwüste in Nevada. Sich hier zu akklimatisieren, braucht definitiv Zeit.

Schon beim Anblick der ersten für uns überdimensional wirkenden Pickups und Trailers wird klar: Welcome to the USA!
Roadtrip #1: Von Las Vegas, Nevada nach Seligman, Arizona (Historic Route 66!).
In meine Erinnerung drängt sich ein Bild des Hoover Staudammes, als mein Bruder und ich dort vor rund 30 Jahren zum ersten Mal mit meinen Eltern Halt gemacht haben. Und tatsächlich ist es ganz ähnlich wie damals – nur dass es jetzt eben mein eigener Sohn ist, der fasziniert auf die Landschaft aus Beton-Staudamm, Stausee und Wüste blickt. Der Staudamm, eine bautechnische Meisterleistung aus dem vergangenen Jahrhundert, versorgt rund 40 Millionen Menschen weiter flussabwärts des Colorado River mit Energie und Wasser. Von daher sind die Sicherheitsvorkehrungen vor Ort entsprechend hoch.

Der Hoover Staudamm vor unseren Augen: Ein weltweit in seiner Art und Größe einzigartiges Bauwerk. Wie schon beim Lake Mead fällt uns auf, wie stark die Pegel gesamt bereits gesunken sind.
Nach dem Hoover Staudamm schlafen alle Männer klein und groß im Auto übernächtigt ein; ich vertreibe mir die gut zwei Stunden weitere Fahrtzeit mit Musik und dem Blick nach draußen – einfach faszinierend, die Kombination aus weiter Landschaft und Roadtrip-Feeling in Nordamerika!
Seligman, ein kleiner Ort entlang der historischen Route 66, begrüßt uns mit einem „Flair wie in Radiator Springs“, einem Ort aus dem berühmten Trickfilm Cars den unsere beiden Kinder gerade gerne schauen. Über und über ist der Ort mit Graffiti, Zeichnungen bzw. „echten Cars“ Auto-Nachbildungen aus dem Film überzogen! Sehr lustig, hier spazieren zu gehen.
In Seligman schlafen wir zum ersten Mal auf unserer Weltreise in einem für die USA typischen Motel: Eine Art Einzimmerwohnung mit (in unserem Fall, weil wir zu viert sind) zwei großen Betten, einem Bad, mindestens einem Kühlschrank, wenn nicht sogar eine kleine Küchenzeile, und meistens auch einem (kleinen) Frühstück.

Willkommen im Aztec Motel in Seligman: Sehr sympathisches Inhaber-geführtes Motel an der historischen Route 66. Wir schlafen 14 Stunden durch und erholen uns von unserer langen Anreise von Hawaii über Las Vegas bis hierher.

Hier, im Laden von „Big Mike“, kaufen wir ein paar alte Nummernschilder aus den USA, ganz wie es meine Eltern vor rund 30 Jahren gemacht haben! Sie mussten diese aber oft noch von Schrottplätzen direkt abholen; mittlerweile werden sie als Souvenirs zuhauf verkauft.
Roadtrip #2: Grand Canyon mit Kindern: Tipps für Nächtigung, Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten.
Von Seligman geht es direkt weiter zum Grand Canyon, dessen South Rim & Grand Canyon Village nochmal knapp drei Stunden Fahrtzeit von Seligman entfernt liegen. Wir besuchen das Weltwunder Grand Canyon an diesem ersten Tag nur kurz; aus Budgetgründen haben wir unser nächstes Motel nämlich in Valle, rund eine halbe Stunde Fahrtzeit südlich des Grand Canyon Village gebucht (alle näher gelegenen Unterkünfte wären ungemein teurer gewesen).
Für den mächtigen Grand Canyon selbst, 450 Kilometer lang und geschaffen in mehr als sechs Millionen Jahren „Kleinstarbeit“ durch den Colorado River und seine Zuflüsse, nehmen wir uns insgesamt eineinhalb Tage Zeit – inklusive Film zu seiner Entstehungsgeschichte im Grand Canyon Visitor Center IMAX in Tusayan, nahe des Grand Canyon selbst.
Dabei ist (vor allem aus Elternsicht) zu sagen, dass die Spaziergänge entlang des oberen Randes (Grand Canyon Rim) größtenteils ungesichert verlaufen. Der Weg ist oft nur wenige Meter von dem gewaltigen Canyon entfernt; unsere Kinder behalten wir folglich stets genau im Auge. Nichtsdestotrotz lohnt es sich wirklich, die paar Nerven für den Spaziergang zu investieren!
Der South Rim Trail, vom Grand Canyon Visitor Centre über Mather Point und das wirklich sehenswerte, naturkundliche Yavapai Museum sowie dem Hopi House führt auf einer Länge von rund fünf Kilometern bis zum Bright Angel Trailhead. Von dort (dem Grand Canyon Village) führen Busse zurück zum Besucherzentrum und dem Parkplatz, auf dem wir unser Auto abgestellt haben. Eine solche Distanz schafft man auch mit kleinen Kindern: Ausreichend Wasser, schattenspendende Kappen und Sonnenschutz nicht vergessen! Am Schluss winken Eis und Busfahrt als Belohnung:-)

Die Magie des Grand Canyon, einer der faszinierendsten Landschaften auf diesem Planeten und zu Recht als „Weltwunder“ bekannt.

Mit unseren Kindern erkunden wir diese einzigartige Naturlandschaft: „Vorsicht, kleiner Bruder, nicht weit hinter Dir geht es steil bergab!“

Yavapai Geological Museum als ideale „Haltestelle“ bei der Erkundung des South Rim Trail am Grand Canyon.

Am Kulturzentrum Hopi House haben wir das Glück, einer Darbietung durch die lokalen First Nations beizuwohnen.

Grand Canyon, eines Tages sehen wir uns wieder! Wunderschöne Eindrücke für unsere kleine Familie, hier mit Halt am Desert View Watchtower, einem Ort entlang des Canyons der besonders für Sonnenauf- oder Untergänge empfohlen wird.

Nächtigungstipp in Valle, rund eine halbe Stunde Fahrtzeit südlich des Grand Canyon Village: Rund um das Motel und die Tankstelle stehen wir wirklich tolle Schlitten – Road Trip USA Sinnbild pur!
Roadtrip #3: Monument Valley: Goulding’s Lodge + Navajo First Nation Tour.
Relativ spontan (und weil es auf der digitalen Landkarte einigermaßen nah wirkt) machen wir auf unserer Route Richtung New Mexiko noch einen Abstecher nach Utah, ins Monument Valley. Die Landschaft dort ist wie der Grand Canyon absolut faszinierend schön; so richtig „Wild Wild West“ würde ich sagen (tatsächlich wurden hier viele Westernfilme gedreht). Wir beschließen, unser Budget ein wenig zu strapazieren und gönnen uns eine Nacht in der berühmten Goulding’s Lodge, sowie eine Navajo First Nation Tour durch das Monument Valley.
Selbige Tour mit Guides der indigenen Stämme, denen das Land als Schutzgebiet auch gehört, kann ich absolut empfehlen. Aus zwei Gründen: Mit unserem Mietauto hätten wir nur einen Teil der Strecke durch das Naturschutzgebiet Monument Valley selbst fahren können (weil sandig, weil für unsere Fahrverhältnisse unbekanntes Wüsten-Terrain). Vor allem aber hätten wir bei weitem nicht so viel über die vielen, bizarren Gesteinsformationen und ihre Bedeutung für die First Nations Americans erfahren! Seht Euch das mal an.

Goulding’s Lodge, ein richtig tolles Motel inmitten der einzigartigen Landschaft des Monument Valley in Utah.

Eine unserer Navajo Guides, die uns während der geführten Fahrt durch das Monument Valley Wissenswertes über ihre Kultur verrät. Eine augen- und herzöffnende Begegnung auf unserer Familien-Weltreise!

Unser Guide führt uns vorbei an vielen spektakulären Felsformationen bis hin zu diesem Adler (seht Ihr seinen Kopf?), unter dem er ein Familienfoto von uns macht.

Wenig später folgt hier der Forrest Gump Point, die Stelle aus dem berühmten Film an dem Forrest Gump seinen mehrjährigen Lauf quer durch Nordamerika beendet und der auch heute noch Heerscharen von Fans anzieht!
Roadtrip #4: Four Corners Monument in Arizona, Utah, Colorado und New Mexiko.
Vom Monument Valley aus schlängelt sich der Roadtrip weiter durch trockene Hochwüstenlandschaft im Südwesten der USA. Wir merken zum ersten Mal die vergleichsweise geringe Luftfeuchtigkeit von nur 10-20%, bei gleichzeitiger Seehöhe von rund 2000 Metern über dem Meer: Leichtes Nasenbluten, extrem trockene Haut und auch rissige Fußsohlen sind die Folge. Viel (VIEL) trinken, lautet die einzig brauchbare Devise! Bald sind wir wieder am Meer, denke ich. Der Unterschied ist enorm!
Wenig später halten wir am Four Corners Monument, einem weiteren Schutzgebiet ortsansässiger First Nation Americans und der einzige Ort in den USA, an dem die Grenzen von vier Bundesstaaten aufeinander treffen.

„Vier Ecken“: Mit je einem Fuß stehen Liam und ich gleichzeitig in vier Bundesstaaten der USA Arizona, Utah, Colorado und New Mexiko.
Roadtrip #5: Santa Fe mit Kindern: Tipps für Nächtigung, Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten.
Vom Four Corners Monument sind es noch mal ein paar Hundert Kilometer bis nach Santa Fe, New Mexiko. Wir wählen die Route über den Mesa Verde Nationalpark in Colorado, der für seine faszinierenden „Cliff Dwellings“ bekannt ist: Einst lebten hier First Nation Siedler, die Ureinwohner Amerikas, in Höhlen die direkt in die Schluchten der Felsen gehauen waren! Beim nächsten Mal, beschließen wir, müssen wir uns für diesen Ort auf jeden Fall mehr Zeit nehmen.
Weiter geht es nach Abiquiu und Ghost Ranch, ein Ort der untrennbar mit der berühmten Malerin Georgia O’Keefe verbunden ist. Schon bei meinem ersten Besuch in Santa bin ich im Rahmen einer kreativen Foto-Tour hierher gelangt; jetzt möchte ich hier erneut mit meiner Familie Halt machen.

Abiquiu Inn, rund eine Stunde westlich vor Santa Fe: Eine kunstvolle wie gemütliche Adresse auf unserem Roadtrip durch die USA.

Hier besichtigen wir vor allem das Georgia O’Keefe Zentrum, das der Malerin zahlreiche Ausstellungsräume widmet. Auch die Ghost Ranch, ihr ehemaliger Wohnsitz und Ort der Inspiration in New Mexiko, ist heute zu besichtigen.
In Santa Fe angelangt, spüre ich ein richtiges „Home-Coming“. Die Stadt am Zusammenfluss indigener, spanischer und Anglo-amerikanischer Kultur begeistert durch ihre Lage, ihre vielen Sonnenstunden und – ihr facettenreiches, von vielen Künstlern inspiriertes Leben. Santa Fe ist ganz und gar einzigartig. Sie ist wie keine andere US-amerikanische Stadt und eine Hochburg dessen, was die (landschaftliche, kulturelle und kulinarische) Faszination der Südwest-Staaten Nordamerikas ausmacht.
2014 war ich insgesamt fast zwei Wochen hier, auch jetzt verbringen wir gleich vier Tage in und rund um Santa Fe. Ich besuche Künstler, die ich damals kennen gelernt habe, und wir alle treffen Rebecca Wurzburger, ehemalige Bürgermeisterin der Stadt die Santa Fe zum Thema Kreativ Reisen international bekannt gemacht hat (so habe auch ich sie kennen gelernt). Mittlerweile ist sie selbst Oma geworden: Wir treffen sie, ihren Mann und ihren Enkelsohn zur familiären Erkundung der Stadt.

Hallo, Santa Fe! Das Gesicht der Stadt ist geprägt von Adobe-Lehmbauten, wie hier das New Mexiko Kunstmuseum mitten in der Stadt.

Im Anschluss lassen wir uns von Rebecca ihre Stadt zeigen: Besuch des International Folk Art Museum von Santa Fe, das neben den tollen Ausstellungen auch eine spannende Rätselrallye sowie einen attraktiv gestalteten Spielbereich für Kinder anbietet.

Dank Rebecca wählen wir Top kulinarische Adressen der Stadt, wie hier das La Choza (New Mexiko auf Eurem Teller!). Unser Tipp: Unbedingt reservieren und früh abends kommen, der Andrang ist zu Recht groß!

Wir entdecken ebenfalls ein nettes Restaurant mit Spielbereich, das Cowgirl in der South Guadalupe Street, in dem wir entsprechend lange verweilen und sehr gut speisen.

Ein weiteres Highlight sind die vergleichsweise vielen Züge, die in Santa Fe einfahren: Hier einen Blick auf den bunt bemalten Sky Railway, der unsere Kinder begeistert!
Roadtrip #6: Albuquerque mit Kindern: Tipps für Nächtigung, Aktivitäten & Sehenswürdigkeiten.
Von Santa Fe ist es nur ein (ca. einstündiger) Katzensprung hinüber nach Albuquerque, die Hauptstadt von New Mexiko. Wir bleiben eine Nacht dort, bevor wir nach San Francisco weiterfliegen. Das reicht meines Erachtens auch: Albuquerques Altstadt ist schnell besucht; das Naturhistorische Museum von New Mexiko und der nahe gelegene Sawmill Market stehen weiters auf unserem Tagesprogramm für die Kurzvisite der Stadt.

Die Dinos im Naturhistorischen Museum von New Mexiko haben es unseren Buben angetan: Zuerst ein bisschen angsteinflößend, dann aber faszinierend!

Blick auf die Altstadt von Albuquerque, gegründet vor rund 400 Jahren. Überall hängen Chili-Schoten, wie auch schon zuvor in Santa Fe! Ganz schön feurig, die Gegend hier.
Wenn Ihr darüber hinaus mehr zu den Reisezielen unserer Familien-Weltreise insgesamt wissen wollt, dann kann ich Euch nachstehende Artikel auf meinem Reiseblog empfehlen.
Sie mögen zwar akutes Fernweh auslösen, sind aber für die Planung und Inspiration einer Fernreise mit (kleinen) Kindern sicher sehr nützlich 😉
- Perth mit Kindern: Reisetipps für Familien in Westaustralien
- Rund um Perth: Mandurah, Gingin & die Pinnacles in Westaustralien
- Roadtrip an der Ostküste Australiens: Reisetipps von Brisbane nach Byron Bay.
- Neuseeland mit dem Wohnmobil: Highlights für Familien auf der Südinsel.
- Neuseeland mit dem Wohnmobil: Highlights für Familien auf der Nordinsel.
- Mit der Familie nach Hawaii: Tipps für das Reisen mit Kindern auf Oahu.
- Mit der Familie nach Hawaii: Tipps für das Reisen mit Kindern auf Big Island.