Kreativ Reisen in Portugal: Töpfern, Malen, Korbflechten, Kochen & vieles mehr!

Ich habe „mein“ Portugal wirklich lieb gewonnen. Die Menschen, die Seele, die Kultur dieses Landes, nicht zuletzt seine wunderschöne, melodische Sprache, haben mich völlig in ihren Bann gezogen. Bereits in meinem ersten Artikel über Kreativ-Reisen in der Algarve habe ich Euch mit einigen alternativen Reise-Tipps zu dieser sonnigen Destination im Süden Portugals versorgt. Jetzt ist es an der Zeit, noch tiefer ins Land einzutauchen. Wir begeben uns daher auf eine Reise in das Landesinnere der Algarve, in die Kleinstadt Querenca, hierzulande auch „Aldeia da Querenca“ genannt. Wenngleich auch die Stadt Loulé nur knapp 30.000 Einwohner zählt, so ist es doch etwas anderes, ein kleines historisches Dorf in völliger Stille auf den Hügeln rund um die Stadt zu besuchen. Hierher reise ich mit Susana, welche das Projekt „TASA“ zur Förderung von Kreativ Reisen in der Algarve in Querenca unter dem Titel „Malen mit Erdfarben“ fortführt. Dazu gehört, diese besonderen Farben als Besucher „aufzuspüren“ und im Rahmen einer Landschaftswanderung mit Susana gleich mehr zur Kulturgeschichte der Region zu erfahren.

Eine Straße aus Pflastersteinen. Daneben ein Haus auf einem Platz.

Die Kleinstadt „Aldeia da Querenca“ im Hinterland von Loulé liegt nur rund 25 Kilometer von der portugiesischen Küste entfernt.

 

Drei Poster auf welchen "Distribuir a armazenar", "Elevar" und "Captar".

Wasser kommt in dieser trockenen Gegend hier im Süden Portugals eine besondere Bedeutung zu, wie das Dorfmuseum für Ökologie und Wasserwirtschaft eindrucksvoll zeigt.

 

Eine Frau neben einer Tür.

Susana öffnet mir Tür & Tor zu den Besonderheiten der einheimischen Architektur, wie dieses Portal hier im Maurischen Stil.

 

Weg entlang eines Hanges.

Bei der Wanderung in die umliegende Landschaft …

 

Ein Mörser in welchem sich etwas befindet.

… „ernten“ wir diese Erdfarben als ursprünglich rötlich gefärbtes Gestein vulkanischen Ursprungs …

 

Eine Frau hält einen Mörser an sie steht neben einem Erdhang.

… im Mörser zerstoßen, haben wir unsere erste Basis für Farbe gewonnen.

 

Zwei getrocknete Früchte in einer Hand.

Als Snack zwischendurch bietet sich diese Frucht von heimischen Bäumen, genannt „Alfarroba“ an, welche unter anderem auch zu süßem Mehl für die typischen Kuchen aus der Algarve verarbeitet wird.

 

Eine Frau ist eine Frucht, in der anderen Hand hält sie eine zweite getrocknete Frucht.

Mutig ist, wer kreativ reist – und dabei köstliche fremde Früchte nascht, genannt „Medronhos“ die zudem zu „Aguardiente“ – Schnaps! – verarbeitet

 

Ein Mörser mit erdigen Materialien drinnen.

Auch die Farbe Gelb können wir der Region hier mühelos abringen …

 

Eine Frau sitzt an einem Tisch und gießt eine Flüssigkeit von einer Schüssel in eine zweite. Vor ihr stehen drei weitere Schüsseln.

… und im Kulturzentrum der Kleinstadt Querenca weiter verarbeiten.

 

Eine Schüssel in einer Hand die andere Hand hält einen Löffel der sich in der Schüssel befindet.

Mit diesen natürlichen Farbmischungen …

 

Eine Skulptur eines Stiers auf welchen Menschen abgebildet sind und ein Vogel.

… lässt sich allerhand anstellen – vielleicht solch bunte Kühe wie diese hier kreativ bemalen und gestalten?!

 

Ein Steinofen.

Zu guter Letzt zeigt mir Susana noch ein ganz besonderes Kleinod inmitten der Landschaft rund um Loulé: Dieser Steinofen hat schon viele Jahrzehnte lang als natürlich errichteter Brennofen für Kalk in der Region gedient, welcher dann als Basis für die Mischung mit verschiedenen Erdfarben dient!

 

Der Ton macht die Kunst: Zu Besuch bei Ton- und Keramikkünstler Armando Martins!

Armando ist ein wahres Schlitzohr. Im besten Sinne. Meinen ersten Gehversuchen auf Portugiesisch nickt er anerkennend zu – nur um die restliche Zeit unseres kreativen Keramik-Workshops wie ein Wasserfall zu reden. Dabei liebt er es zu scherzen! – ich kann ihm nur mit wenigen Verständnisfragen und ein paar einfachen, schlagfertigen Antworten Paroli bieten. Herrlich. Gemeinsam mit João & Graca von der Firma ProActiveTur, einer Initiative zur Belebung des künstlerischen Handwerks in Loulé und in der Algarve, sind wir zu Besuch bei dem Tonkünstler Armando Martins, welcher in seiner Lebenszeit bereits zig Tausende Tonkrüge angefertigt hat – „seit ich denken kann, mache ich nichts anderes, und davor schon mein Vater und Großvater“, lacht er vergnügt. Diese Tonkrüge wurden früher stets von den Fischern zum Fangen von Tintenfischen verwendet; ein Krug sei einst mitsamt dem darin lebenden Tintenfisch von Portugal bis Spanien gereist, nur um dort erneut von Armando als sein eigener, handgefertigter Krug identifiziert zu werden!

 

Geschichtsträchtig: Kreativ unterwegs in der Algarve.

Auf unzählige Geschichten zu stoßen. Dutzende Kulturformen gleichzeitig zu verstehen und zu erleben. Ein wahres Bild aus Geschichte und Gegenwart einer Region zu zeichnen. Und vor allem: Unvergleichliche, einzigartige und besondere Menschen kennen zu lernen.

 

Unzählige Keramikvasen auf dem Boden im Freien.

Zu Gast in der Keramikwerkstatt von Armando …

 

Ein Mann hält einen Stein und ein Werkzeug in seiner Hand.

… heißt überaus freundlich empfangen zu werden!

 

Ein Mann töpfert eine Vase.

Armando l(i)ebt seinen Beruf und möchte, so will man meinen, am liebsten nichts anderes tun als Tonkrüge herzustellen …

 

Ein Mann töpfert eine Vase.

… diese Kunstform hat er wahrlich gemeistert und stellt diesen Krug in weniger als einer Minute auf seiner Drehscheibe her, wie er uns eindrucksvoll demonstriert.

 

Eine Vase aus Ton. Wird von Händen geformt.

Kurze Zeit später bin ich an der Reihe, mich hier zu versuchen …

 

Eine Schüssel aus Ton.

… es gelingt, wie ich Euch mit dieser einfachen Schüssel hier stolz präsentieren darf!

 

Loulé: Maurisches Erbe in einer portugiesischen Stadt.

Die Stadt Loulé selbst lohnt als Abschied einer langen, intensiven Kulturreise durch die Algarve. Ausspannen könnt Ihr im neu eröffneten Coreto Hostel, angeregt werden beim Rundgang durch die Altstadt.

Ich liebe Loulé. Es ist einfach eine herrliche Stadt. Vielleicht ist es die angenehme Kleinstadtgröße, die sie so überschaubar macht. Ihr einzigartiges maurisches Erbe, von alten arabischen Bädern bis hin zum historischen Marktplatz inmitten der Stadt. Und dass man hier einfach überall auf Menschen trifft, die sie so besonders machen: Offen. Herzlich. Lichtdurchflutet wie der Süden Portugals, die Algarve selbst.

Eine Frau und ein Mann gehen zwischen den Ständen eines Marktes.

Beim Rundgang über den Marktplatz von Loulé …

 

Die Dächer von zwei Häusern.

… gelangt man wenig später in das Herz der maurisch geprägten Altstadt.

 

Ein Schuster bei seiner Arbeit. Auf dem Tisch vor ihn stehen vier Paar Schuhe, eins davon bearbeitet er gerade.

Hier treffen wir noch heute auf einen der letzten Schuhmacher der Stadt!

 

Eine Hausmauer.

Von diesem Turm aus bewachten die frühen Einwohner der Stadt ihre Umgebung, genannt „Al-Ulyà“, das heutige Loulé, was so viel bedeutet wie „leichter Hügel, Erhebung“.

 

Eine enge Gasse zwischen Häusern.

Die Gassen von Loulé halten viel historischen Charme bereit …

 

Zwei Frauen stehen in einer gepflasterten Straße. Hinter Ihnen ist ein Baum.

… ebenso wie diese Dame hier, mit der ich Loulé kennen lerne!

 

Ein Zimmer in welchem ein Fernseher, ein Couchtisch und zwei Sofas stehen.

Vielen Dank auch an die liebe Mafalda, welche ihren Lebenstraum mit der Eröffnung dieses gemütlichen Hostel Coreto verwirklicht hat: WiFi, Lounge, internationale Gäste, gelebte Flexibilität, Ruhe & Gemütlichkeit erwarten Besucher hier.

 

Weitere Schnappschüsse meiner Reise findest du in meinem Flickr-Fotoalbum. Viel Spaß beim stöbern!

 

Hinweis: Ich wurde von João Ministro und seinem Team eingeladen, das Netzwerk von Kreativ Reisen in der Algarve kennen zu lernen. Alle Meinungen sind meine eigenen.

4 Kommentare

Claudia 13. Oktober 2014 - 08:57

Wow, so eine Kreativreise nach Portugal wäre genau nach meinen Geschmack! Finde es total spannend, dass ihr die Farben für eure Kunstwerke selbst gesammelt habt. So kann man den Herstellungsprozess wirklich von Anfang an mitverfolgen. Da ich generell gerne bastle, male und fotografiere, wäre diese Art zu reisen wahrscheinlich ideal für mich.
Danke für den Reisetipp, vielleicht bin ich im Jahr 2014 ja auch zu Besuch in der Kreativwerkstatt von Armando. 🙂

Liebe Grüße, Claudia

Antworte
Elena 13. Oktober 2014 - 19:48

Liebe Claudia,

Das solltest Du unbedingt! Um nähere Details zu vereinbaren, ersuche ich Dich einfach eine Email an João Ministro von ProActiveTur zu schicken, er & sein Team stehen Dir sehr gerne für nähere Auskünfte & Organisation zur Verfügung (auch in perfektem Englisch 😉 : joao.ministro@proactivetur.pt !

Ich freue mich, dass Dich mein Beitrag zu einer Kreativ-Reise an die Algarve inspiriert hat! Wenn Du generell gerne malst, bastelst & fotografierst, so ist sicher auch die nachstehende Reisekategorie hier auf meinem Blog für Dich interessant: http://www.creativelena.com/reiseblog/kreativ-reisen

In Österreich gibt es ebenso das Netzwerk an vielen spannenden Kreativ-Reisen: http://www.kreativreisen.at!

Liebe Grüße & viel Spaß beim Reisen,

Elena 🙂

Antworte
Claudia 27. Oktober 2014 - 09:48

Hallo Elena!

Wow, vielen Dank für die Tipps und Links – da mach ich mich gleich mal ans „Reise-schmöckern“! 🙂

Liebe Grüße, Claudia

Antworte
Elena 27. Oktober 2014 - 09:54

Liebe Claudia,

Das freut mich, vielen Dank! Hoffentlich findest Du auf meinem Blog, und speziell über Portugal, noch viele weitere Inspirationen & Reisetipps!

Schönen Gruß, Elena

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